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Berlin: Königin Margarethe II. tafelt in Charlottenburg von ihren eigenen Tellern - eine Ausstellung im Charlottenburger Schloß zeigt das Prunk-Service

Wenn Königin Margrethe II. von Dänemark heute nach der Mittagszeit die Ausstellung im Schloss Charlottenburg eröffnet, erwarten sie mit königlicher Pracht gedeckte Speise- und Desserttafeln.

Wenn Königin Margrethe II. von Dänemark heute nach der Mittagszeit die Ausstellung im Schloss Charlottenburg eröffnet, erwarten sie mit königlicher Pracht gedeckte Speise- und Desserttafeln. Die Prunkstücke der Schau "Das Flora Danica"- Service (1790 - 1803) im Bankettsaal Friedrich II. kennt die Königin schon, sie hat von diesen Tellern bereits gegessen: Ihre Majestät ist schließlich die Leihgeberin.

Noch 1530 Teile zählen die Bestände aus ihren Kopenhagener Königsschlössern Amalien-, Rosen- und Christiansborg. Dass sie auch botanische Kostbarkeiten sind, sieht man vor lauter Opulenz erst auf den zweiten Blick. Der Ansbacher Mediziner und Naturwissenschaftler Georg Christian Oeder hatte ab 1755 für den dänischen König Frederik V. im ersten Folioband des Mammutwerks "Flora Danica" alle wild wachsenden Pflanzen in den Königreichen Dänemark und Norwegen, in den Herzogtümern Schleswig und Holstein und in den Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst katalogisiert. Das Service erfasste die Abbildungen aller 21 damals vorliegenen Bände, setzte sie mit wissenschaftlicher Genauigkeit um in Porzellanmalerei. Zarte Wiesenblumen, Moose, hauchfeine Gräser und selbst Pilze wurden präzise übertragen. Alle Teile sind auf Unter- und Innenseite mit lateinischen Namen und der Tafelnummer exakt gekennzeichnet.

In Vitrinen sind weitere "Flora Danica"-Bestände in Gegenüberstellung mit den Kupferstichenvorlagen und deren Druckstocken zu sehen. Als reizvolle Ergänzung werden 126 solch botanisch dekorierter Porzellane aus fünf europäischen Ländern gezeigt. Sie stammen aus der der englischen Manufaktur Crown Derby oder von KPM, wo Kaiser Napoleon für Josephine das Service "aux plantes exotiques" in Auftrag gab. Rosen erblühen auf den Teller aus dem Besitz des russischen Fürsten Jussupow, auch die Zarenwitwe Feodorowna schätzte die Eleganz florale Dekors. Noble Gedecke von Sevré, Paris zieren Blumenkränzen, und an der Wiener Hofburg kam ausnahmsweise auch Geschirr mit nach der Natur gemalten Pflanzenstudien auf den Tisch.(Die Ausstellungsstücke sind zu sehen im "Weißen Saal des Charlottenburger Schlosses", Eingang im Neuen Flügel, bis 9. Januar 2000.)

EK

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