zum Hauptinhalt

Berlin: Körting: Ronald Schill kann nicht in Berlin wildern

Von Otto Diederichs Schlangestehen für den Berliner Polizeinachwuchs: Neben dem Bundesgrenzschutz sind offenbar auch das Bundeskriminalamt sowie die Bundesländer Bremen und Niedersachsen seit längerem an jungen Beamten interessiert, die nach ihrer Ausbildung in der Hauptstadt vom Senat nicht übernommen werden. Neuester Bewerber um die junge Berliner Polizeitruppe ist Hamburgs Innensenator Ronald Schill, der vor zwei Tagen erklärte, er wolle 500 Polizisten von der Spree übernehmen.

Von Otto Diederichs

Schlangestehen für den Berliner Polizeinachwuchs: Neben dem Bundesgrenzschutz sind offenbar auch das Bundeskriminalamt sowie die Bundesländer Bremen und Niedersachsen seit längerem an jungen Beamten interessiert, die nach ihrer Ausbildung in der Hauptstadt vom Senat nicht übernommen werden. Neuester Bewerber um die junge Berliner Polizeitruppe ist Hamburgs Innensenator Ronald Schill, der vor zwei Tagen erklärte, er wolle 500 Polizisten von der Spree übernehmen. Damit löste er in Berlin eine Menge Wirbel aus. Kritiker des Senats fürchteten sofort einen massiven Personalabbau bei der Berliner Polizei, doch Innensenator Erhart Körting widersprach gestern: Kein Beamter werde aus dem Vollzugsdienst abgezogen. Schill könne in Berlin nicht wildern und seine Netze nach fertigen Polizisten auswerfen. Er könne sich lediglich um Auszubildende bewerben, die noch nicht praktisch eingesetzt sind.

Auslöser für das Missverständnis war ein Schreiben, das Berlins Innenverwaltung an mehrere Länder gesandt hatte. Darin wurde ihnen mitgeteilt, dass Berlins Polizeinachwuchs zur Disposition stehe. Doch dieses Schreiben, so Körting gestern, war „nicht glücklich formuliert“. Hintergrund ist die Absicht des Senats, rund 900 Berliner Polizeiazubis, die in den kommenden Jahren ihre Ausbildung beenden, aus Einspargründen nicht zu übernehmen. Seither geben sich in den Ausbildungsstätten die verschiedensten Bundesbehörden gegenseitig die Klinke in die Hand. dings der BGS.

Konkret geht es in diesem Jahr um etwa 400 Auszubildende. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) spricht von einem „Ausverkauf der Berliner Polizei“. Davon könne keine Rede sein, heißt es bei der Innenverwaltung, richtig sei vielmehr, dass Körting „im Sinne einer Fürsorge“ an seine Amtskollegen appelliere, Nachwuchspolizisten zu übernehmen. Ebenso wenig träfen auch Meldungen zu, wonach Körting dem Hamburger Innensenator 500 Berliner Polizisten „zur Übernahme angeboten“ habe. Auch hier gehe es lediglich um die eventuelle Übernahme von Auszubildenden. Zugleich bekräftigte der Innensenator seine Zusage, dass im Vollzugsdienst der Polizei kein Beamter abgezogen werde.

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false