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Kommentar: Keine Toleranz!

Ralf Schönball versteht die geschundene Seele der Jungen Union.

Es ist wieder hohe Zeit, daran zu erinnern, dass früher alles besser war. Jawohl! Früher galt noch Vaters Wort, und wer jung und ungestüm in die Welt hinauszog, der kehrte nach den Lehrjahren geläutert zurück in den Schoß der Familie. Und heute? Heute wollen die Alten nichts mehr von Werten wissen, und deshalb müssen die Jungen ran: „So kann es nicht weitergehen“, schallt Conrad Clemens’ Empörung über die Gewalt in den Freibädern von Neukölln und Kreuzberg durch die Stadt. Der Vorsitzende der Jungen Union in Berlin fordert, dass betroffene Schwimmbäder nach Gewalttaten künftig eine Woche schließen. Ein Schild vor dem Eingang möge die bösen Jungs lehren: „Keine Toleranz für Gewalt!“ Exempel statuieren, jawohl, was macht es da schon, wenn tausend andere Badegäste für die zehn Schläger mitbüßen! Erziehung ist ein schwieriges Geschäft, gewiss, aber ist das wirklich der Weg? Es ist wohl eher die geschundene Seele des kleinen Conrads, die da aufschreit. Von den „kleinen Nicklichkeiten an der Schlange zum Eisstand“, berichtet Clemens und erinnert sich wohl auch an die Rempler auf dem Schulhof, die er selbst erdulden musste – die Faust in der Tasche.

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