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Berlin: Konsensbär

Schon gut, wir ergeben uns! Wer demnächst die SPD nicht wählt, der muss verdammt starke Argumente vorbringen.

Schon gut, wir ergeben uns! Wer demnächst die SPD nicht wählt, der muss verdammt starke Argumente vorbringen. Denn die Partei hat gerade ein Symboltier gefunden. Eine schwere Arbeit! Denn welches Tier könnte für die Mischung aus regionaler Verwurzelung stehen, einen Sympathie- und Mitleidsbonus einbringen und außerdem an die siegreichen Zeiten der WM 2006 erinnern?

Nein, Goleo ist es nicht, es ist, puh, der Bär. Ein teddyhaftes, knuddliges Wesen, das all jene ins Abseits stellen wird, die sich und andere fragen: Warum soll ich denn die SPD wählen? Darum: Weil du sonst die Berliner Historie leugnest, weil du jene ruchlosen bayerischen Schurken rechtfertigst, die Bruno abgeknallt haben. Und ist er nicht niedlich?

Die Sozialdemokraten setzen bewusst auf den Bären, nicht auf den Schad- oder Problembären, sondern den Konsensbären. Klaus „Wowi“ Wowereit muss sich in die Rolle erst ein wenig hineinfinden, ihm fehlt noch der archaische Balou-Bonus des Kollegen Kurt Beck, zumal er auch dessen Neigung zum bequembärigen Flechtslipper nicht teilt. Aber er kriegt das hin. Nur Spielverderber werden sich eventuell fragen, wo denn die politische Substanz bleibe. Sie können ja mal im Bauch vom Bären nachsehen.

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