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Berlin: Konzertabsage: Politischer Streit in Reinickendorf

Der Ausfall der „Seeklänge“ am vergangenen Wochenende hat ein politisches Nachspiel. Die Reinickendorfer CDU macht Kulturstadtrat Thomas Gaudszun (SPD) für mangelhafte Werbung und kurzfristige Bekanntgabe der Absage verantwortlich.

Der Ausfall der „Seeklänge“ am vergangenen Wochenende hat ein politisches Nachspiel. Die Reinickendorfer CDU macht Kulturstadtrat Thomas Gaudszun (SPD) für mangelhafte Werbung und kurzfristige Bekanntgabe der Absage verantwortlich. Dieser verweist hingegen auf die alleinige Zuständigkeit des Veranstalters.

Die beiden Klassikkonzerte an der Greenwichpromenade galten seit 17 Jahren als kultureller Höhepunkt im Bezirk. Wegen der knappen Haushaltsmittel wurden sie in diesem Jahr erstmals an einen kommerziellen Veranstalter vergeben. Den Zuschlag erhielt die Agentur Berlin City Eventmarketing (B.C.E.M.).

Das Konzept der Übergabe der Konzerte „an irgendeinen Privaten“ sei offensichtlich gefloppt, erklärte der CDU-Bezirksverordnete Dirk Steffel. Chef der Agentur ist allerdings ausgerechnet sein Charlottenburg-Wilmersdorfer Parteifreund Celil Senman, Sprecher der CDU-Mittelstandsvereinigung City/Ku’Damm.

Die Konzerte seien „kein Selbstläufer“ und hätten stets erheblicher Werbung bedurft, sagte Gaudszun. B.C.E.M. habe damit erst nach der Fußballweltmeisterschaft begonnen. Am 11. August habe der Veranstalter mitgeteilt, dass nur 360 Karten verkauft wurden. 2005 waren knapp 1900 Besucher gekommen. Er habe der Absage zugestimmt, um Bezirk und Veranstalter vor finanziellem Schaden zu bewahren, erklärte der Stadtrat. Reinickendorf hätte laut Gaudszun für Defizite bis zu einer Summe von knapp 20 000 Euro aufkommen müssen. Jetzt soll in den Bezirksgremien beraten werden, wie es mit den Konzerten weiter geht. B.C.E.M. war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Rainer W. During

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