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Berlin: Kopfüber ins Wasser

Am Müggelsee kann weiter gratis gebadet werden

Das „Kollektiv“ und die „Objektleitung“ teilen auf einem ganz neuen Aushang die Verbote mit: Grillen, offenes Feuer, Fahrräder, Hunde. Dann kommt Aufbauendes: „Die Zukunft des Sport- und Erholungsareals Strandbad Müggelsee ist gesichert!“ Damit steht der öffentliche Strand nicht mehr infrage. Das wird die vielen Gäste freuen, die sich daran gewöhnt haben, das Bad am Fürstenwalder Damm das ganze Jahr über gratis zu genießen – zum Baden in Wasser und Sonne, für Sport, Spiel und Spaziergänge. Der Eintritt bleibt auch in diesem Jahr frei, das Bezirksamt Treptow-Köpenick hat sich gerade erst zu dem Erholungsareal zum Nulltarif „bekannt“.

Es gibt Ausbaukonzepte, aber die kosten Geld, das bislang noch niemand hat. Der Bezirkssportbund pflegt die Anlage nach Kräften nun schon im dritten Jahr, seit die Bäderbetriebe das Bad an den Bezirk zurückgaben, weil es sich nicht rechnete. Aus rund 30 000 Jahresgästen, die Eintritt zahlten, sind nun über 100 000 geworden, die nichts zahlen. Eine Badeaufsicht ist nicht finanzierbar.

Das Müggelseebad zeigt viele schöne Seiten, aber auch Zeichen des Verfalls. Die marode betonierte Uferkante des Hauptstrandes ist ein Problem, das gelöst werden soll. Gebäude könnten mit Hilfe der Stiftung Denkmalschutz saniert werden, einig ist man sich aber noch nicht. Auch müsste einiges abgerissen und der Parkplatz vergrößert werden. Die Betriebskosten sind ein Problem; über den Verleih von Strandkörben müssen sich Bezirk und Sportbund einigen.

In der neuen Saison soll es mehr Veranstaltungen geben, beispielsweise Ferienangebote für Schüler. Fest vereinbart ist bereits das Müggelsee-Langstreckenschwimmen, geplant sind darüber hinaus Handballturniere, sogar Konzertabende soll es im Sommer geben. Bei allen Vorhaben für die Zukunft hat die Anlage auch etwas rührend DDR-Museales – etwa das Kollektiv und die Objektleitung. C. v. L.

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