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Berlin: Krater in der Fahrbahn – Stadtring drei Tage gesperrt Nach einem Rohrbruch unter der A 100 am Funkturm stand Berlin im Stau. Zehntausende kamen zu spät zur Arbeit

Bei der S-Bahn gibt es nach dem Brand am Anhalter Bahnhof noch große Einschränkungen, nun traf es gestern die Berliner Autofahrer. Durch einen Wasserrohrbruch wurde am Funkturm die Stadtautobahn unterspült.

Bei der S-Bahn gibt es nach dem Brand am Anhalter Bahnhof noch große Einschränkungen, nun traf es gestern die Berliner Autofahrer. Durch einen Wasserrohrbruch wurde am Funkturm die Stadtautobahn unterspült. Die Fahrbahn sackte ab, wenig später tat sich ein Krater auf, der sich ständig vergrößerte.

Die Autobahn wurde gegen 8.15 Uhr in beide Richtungen gesperrt – nach Angaben der Verkehrsverwaltung ist der Unglücksort mit täglich über 200 000 Fahrzeugen der am stärksten befahrene Straßenabschnitt in Europa. Wenig später reichte der Stau bereits bis Tegel und zum Hüttenweg. Weite Teile des Berliner Autobahnnetzes wurden daraufhin gesperrt, so in Reinickendorf ab Tunnel Tegel und auf der Avus ab 9.30 Uhr vom Kreuz Zehlendorf an. In der Folge brach der Verkehr in der westlichen Hälfte der Stadt zusammen. Auch auf dem Kurfürstendamm ging zeitweilig nichts mehr.

Die Stadtautobahn Richtung Süden soll etwa drei Tage gesperrt bleiben. In Richtung Norden wurden gestern Nachmittag zwei Spuren wieder freigegeben, die Polizei kündigte aber an, dass in der Nacht nur eine Spur frei sein werde. Es hatte ganz unscheinbar begonnen. Um 8.01 Uhr rief ein Autofahrer die Feuerwehr an und berichtete von einer „Delle“ee. Wenig später stand etwas Wasser auf der Fahrbahn, die dort, unter den Eisenbahnbrücken, ihren tiefsten Punkt hat. Als die Feuerwehr eingetroffen war, tat sich vor den Augen der Beamten die Fahrbahn auf, Risse durchzogen den Asphalt.

Zunächst maß das Loch nur einen Meter im Durchmesser, dann wurde es immer größer, bis es sich über alle drei Fahrstreifen erstreckte. Ab diesem Zeitpunkt hieß es bei der Polizei nur noch „Katastrophe, noch nie da gewesen“. Durch das Chaos auf den Straßen eskortierte die Polizei die Bagger und Kipper der Baufirma an die Unglücksstelle. Kurze Zeit später dann die Hiobsbotschaft der Wasserbetriebe, dass die Reparatur drei Tage dauern werde. Beim Lagedienst der Autobahnpolizei hieß es daraufhin nur noch kurz: „Hier brennt die Luft.“

„Es wird Tag und Nacht durchgearbeitet“, versicherte die Senatsverkehrsverwaltung. Die Polizei riet unaufhörlich, die Stadtautobahn völlig zu meiden. Am Nachmittag wurden die Avus und die A 111 aus Richtung Norden wieder freigegeben. Dennoch wird empfohlen, schon am Heckerdamm oder dem Kreuz Zehlendorf die Autobahn zu verlassen.

Wieso und wann die 20 Zentimeter starke, etwa 40 Jahre alte Trinkwasserleitung unter der Autobahn platzte, ist unklar. Möglicherweise schon vor Wochen, sagte Sprecher Stephan Natz. Da das Wasser sich unterirdisch einen Weg in einen Kanal gebahnt habe, sei der Bruch lange unbemerkt geblieben. Heute will das Bundesautobahnamt mit Probebohrungen den genauen Schaden ermitteln.

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