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KRIMINALSTATISTIK: 34 Häftlinge flohen in den letzten zwölf Jahren

Seit 1995 flüchteten 34 Gefangene aus Berlins Gefängnissen

ZAHL DER FLUCHTEN

Seit 1995 flüchteten 34 Gefangene aus Berlins Gefängnissen. Drei Jahre fallen in der Statistik besonders auf: 1996, 1998 und 2000 konnten jeweils acht Häftlinge fliehen. In diesen drei Jahren trugen drei unterschiedliche Justizsenatoren die Verantwortung: Lore Maria Peschel-Gutzeit (1996, SPD), Ehrhart Körting (1998, SPD) und Eberhard Diepgen (2000, CDU). Zurückgetreten ist keiner der drei Politiker. 2001 und 2006 gab es keine Fluchten. Wolfgang Wieland (Grüne) und Karin Schubert (SPD) waren verantwortlich für die Justiz.

SPEKTAKULÄRE FÄLLE

In dieser offiziellen Statistik sind jedoch nicht die teilweise spektakulären Fluchten von Strafgefangenen aus Gerichtsgebäuden oder bei begleiteten Ausführungen enthalten. 2006 war Karin Schubert in Bedrängnis geraten, nachdem zwei Schwerkriminelle innerhalb weniger Wochen aus dem Kriminalgericht Moabit fliehen konnten. Auch bei Krankenhausbesuchen war mehreren Straftätern die Flucht gelungen. 2005 hatte der Fall Ismail F. Schlagzeilen gemacht: Der Schwerkriminelle war bei einer „Ausführung“ im Café Kranzler durch das WC-Fenster geflohen. Diese Fälle gelten als „Fehlgeschlagene Vollzugslockerung“.

GETAUSCHTE IDENTITÄTEN

Fluchten wie die jetzige kamen ähnlich auch in der Vergangenheit vor: Vor zwei Jahren etwa hatte es in der Jugendstrafanstalt sogar einen echten Tausch gegeben. Der Besucher Sinan D. hatte sich damals in der Zelle einschließen lassen – der Gefangene Ismail S., den er zuvor besucht hatte, spazierte dafür in die Freiheit. Unbemerkt.

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