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Kroymans: Auto bezahlt, aber nicht erhalten

Böse Überraschung für Kunden der insolventen Autohauskette Kroymans: Sie kommen nicht an ihre Fahrzeuge, auch wenn sie schon bezahlt haben.

Während der Betrieb der Filialen fortgesetzt wird, suchen die beteiligten Banken und Autohersteller derzeit gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter nach einer Lösung für die Betroffenen.

12500 Euro hatte beispielsweise der Spandauer Edwin Brader noch am Freitag an Kroymans überwiesen, den kompletten Kaufpreis für einen Vorführwagen vom Typ Opel Corsa. Doch als er am Donnerstag zum vereinbarten Termin in der Spandauer Filiale erschien, wurde ihm der Wagen nicht ausgehändigt.

Bei der Auslieferung an ein Autohaus gehen die Wagen in den Besitz der Hausbank des jeweiligen Herstellers über, erläuterte Insolvenzverwalter Winfrid Andres dem Tagesspiegel. Erst wenn der Händler den Kaufpreis überweist, erhält er den Fahrzeugbrief und kann das Auto dem Kunden übergeben. Doch die letzten Kundenzahlungen vor der Insolvenz dürften von den Kroymans-Konten nicht mehr weitergeleitet worden sein.

Andres spricht von einem „Sonderproblem“ außerhalb der Kompetenz des Insolvenzverwalters, für das man jetzt eine Lösung sucht. Die Entscheidung über eine Kulanzregelung liege bei den Autoherstellern und ihren Banken. „Es laufen Gespräche“, sagte Opel-Sprecher Manfred Daun dem Tagesspiegel. Die Lieferverzögerungen seien „bedauerlich“ aber es laufe jetzt „der ganz normale Prozess“, sagte Ford-Sprecherin Beate Falk. Es sei im Interesse aller Beteiligten, schnellstmöglich „zu einer kundenfreundlichen Lösung zu kommen“.

Ansprechpartner für die Kunden bleibt das jeweilige Autohaus, über das sich Betroffene auch schriftlich an den Insolvenzverwalter wenden. Im Zweifelsfall kann man sich auch an die Kundenzentren der jeweiligen Hersteller wenden.

Ansonsten geht der Betrieb in den Kroymans-Filialen weiter. Man nehme wieder Bestellungen entgegen und liefere auch aus, sagte Andres. Voraussetzung für den geplanten Verkauf der Autohäuser an einen neuen Investor sei, dass „der Laden läuft“. Insbesondere für die vier Berliner Standorte ist der Insolvenzverwalter optimistisch. Die Hauptstadt sei für Interessenten „ein sehr interessanter Standort“. Rainer W. During

Rainer W. During

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