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Berlin: Kulturbrauerei muss nun doch zum Konkursrichter Geschäftsführer: Spielbetrieb nicht beeinträchtigt/Fördergelder auf Eis

Die Serie von Pleiten, Pech und Pannen in der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg reißt nicht ab. Am kommenden Montag wird der Geschäftsführer des soziokulturellen Projektes, Thomas Wohlfahrt, den Gang zum Konkursrichter antreten.

Die Serie von Pleiten, Pech und Pannen in der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg reißt nicht ab. Am kommenden Montag wird der Geschäftsführer des soziokulturellen Projektes, Thomas Wohlfahrt, den Gang zum Konkursrichter antreten. Die gemeinnützige GmbH ist zahlungsunfähig. Die Schulden ließen keinen anderen Schluss zu, begründet Wohlfahrt diesen Schritt. „Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf 152 000 Euro.“ Außerdem habe ein „gegnerischer Anwalt“ im n eines Mandanten, der mit der Kulturbrauerei im Rechtsstreit liegt, die Konten gepfändet. Dabei handelt es sich dem Vernehmen nach um einen ehemaligen Angestellten, der im letzten Jahr entlassen worden war. „Unser langfristig angelegtes Schuldentilgungskonzept kann dadurch nicht greifen“, sagt Wohlfahrt. Für die verfahrene Situation macht der Geschäftsführer seine Vorgänger Karin Baumert und Joachim Sommermeier verantwortlich. Sie hätten durch „teilweise grobes Missmanagement“ die Kulturbrauerei in Schwierigkeiten gebracht.

Der Kulturbetrieb auf dem Gelände der Brauerei werde durch das Insolvenzverfahren nicht beeinträchtigt, verspricht Wohlfarth. Die Veranstaltungen werden von den einzelnen Gesellschaftern getragen.

Bis zum Ende des Insolvenzverfahrens bleiben die Fördergelder der Senatskulturverwaltung eingefroren. Die Kulturbrauerei erhält jährlich rund 280 000 Euro aus dem Kulturetat. Trotzdem halte man an dem Standort Kulturbrauerei fest, sagt der Sprecher der Kulturverwaltung, Torsten Wöhlert. „Wir wären ja mit dem Klammerbeutel gepudert, einen Standort aufzugeben mit einer Miete von 2,50 Euro pro Quadratmeter.“

Gestern musste Wohlfahrt in der Kulturverwaltung erscheinen, um über die Hintergründe der Insolvenz zu berichten und sein Konzept für die Zukunft der Kulturbrauerei zu erläutern. Man habe dabei auch über die dramatische Unterfinanzierung der Kulturbrauerei durch die Senatsverwaltung gesprochen.

Mittlerweile wird darüber spekuliert, ob Wohlfahrt in seiner Doppelrolle –er ist Geschäftsführer der Kulturbrauerei und gleichzeitig Leiter eines der Hauptmieter, der Literaturwerkstatt–nicht in einen Interessenkonflikt geraten könnte. Beobachter gehen davon aus, dass Wohlfahrt ein zweiter Geschäftsführer zur Seite gestellt wird, der sich um das Finanzmanagement kümmert, während Wohlfahrt die künstlerisch-inhaltliche Verantwortung tragen wird. Damit hätte die Kulturbrauerei wieder eine Doppelspitze, wie es bis zur Kündigung von Baumert vor drei Wochen der Fall war. Ingo Bach

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