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Hier steht vielleicht bald keiner mehr Schlange: Dem Kunsthaus Tacheles an der Oranienburger Straße in Mitte droht die Räumung.

© dpa

Kunsthaus Tacheles: "Großes Fressen" aus Protest gegen Räumung

Mit einem "großen Fressen" will die Gruppe Tacheles gegen die drohende Zwangsräumung des gleichnamigen Kunsthauses in Mitte demonstrieren.

Auf der Freifläche hinter dem Tacheles-Gebäude an der Oranienburger Straße soll am Samstag ein "großes Fressen" aus Protest gegen die drohende Zwangsräumung veranstaltet werden. Am Abend soll dort eine große Tafel aufgestellt werden, jeder sei eingeladen, sich an der Aktion zu beteiligen, sagte eine Sprecherin. Auch könne jeder etwas zu Essen mitbringen. Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr.

"Wir wollen mit der bewussten politischen Aktion auf die Situation des Tacheles aufmerksam machen und mit den Leuten darüber ins Gespräch kommen", führte die Sprecherin an. Auch solle der Film "Das große Fressen" von Marco Ferreri aus dem Jahr 1973 gezeigt werden. Auch dieser kritisiere "bourgeoise Verhältnisse" wie jene, durch die das Kunsthaus akut von der Räumung bedroht sei.

Die mehrheitlich den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein gehörende HSH Nordbank möchte das Tacheles versteigern. Eine Tochtergesellschaft der Fundus-Gruppe hatte das Gelände von der Treuhandgesellschaft gekauft und wollte rund um das denkmalgeschützte Gebäude Wohn- und Geschäftshäuser bauen. Die Bank macht gegenüber der Gesellschaft Forderungen in Höhe von über 70 Millionen Euro geltend. Alle Räumungsversuche sind bisher jedoch gescheitert.

Das weit über die Grenzen Berlins hinaus bekannte Kunsthaus zieht jährlich über 300 000 Besucher an. Es beherbergt Ateliers, ein Kino sowie Lokale. Die Kaufhausruine unweit des Bahnhofs Friedrichstraße war 1990 von einer Künstlerinitiative besetzt worden. Später wurden Mietverträge abgeschlossen, die mittlerweile aber ausgelaufen sind. (ddp)

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