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Berlin: Kunstrasen?

VON TAG ZU TAG David Ensikat über bolzende Ignoranten und denkmalfähiges Plastikgrün Fußballspieler sind Rüpel, die das Runde ins Eckige bekommen wollen und sonst gar nichts. Wie sie aussehen ist ihnen egal, sonst trügen sie nicht so komische Hosen, wie es ihnen nach dem Spiel geht, ist auch schnuppe, sonst liefen sie nicht andauernd gegeneinander.

VON TAG ZU TAG

David Ensikat über bolzende Ignoranten und denkmalfähiges Plastikgrün

Fußballspieler sind Rüpel, die das Runde ins Eckige bekommen wollen und sonst gar nichts. Wie sie aussehen ist ihnen egal, sonst trügen sie nicht so komische Hosen, wie es ihnen nach dem Spiel geht, ist auch schnuppe, sonst liefen sie nicht andauernd gegeneinander. Um den Rasen, über den sie laufen, kümmern sie sich schon gar nicht. Und sei es der Reichstagsrasen, nach Angaben des Grünflächenamtes Mitte ein „repräsentatives Grün zum Sitzen und Relaxen“. Sind sie einmal am Fußball spielen, rennen Fußballspieler pausenlos hin und her und denken nie ans Sitzen und Relaxen, nicht mal, wenn sie gegeneinander gelaufen sind – dann wälzen sie sich über den Rasen und geben ihm den Rest.

Logisch, dass das Grünflächenamt Mitte das Fußballspiel auf dem Reichstagsrasen verboten hat. Ein SPDBundestagsabgeordneter hat jetzt vorgeschlagen, man solle Kunstrasen auslegen. Das Amt will das nicht, das „Gartendenkmal“, würde durch Plastikrasen „verfremdet“. Ein CDU-Abgeordneter meint: Alles Mumpitz, die Fußballer machen den Rasen gar nicht kaputt. Der CDU-Mann allerdings ist Chef der Bundestags-Elf und mithin ein Ignorant (vgl. oben). Jetzt ist also die Kunstrasenindustrie am Ball: Liefert gefälligst denkmalfähiges Synthetikgras, dann sollen sie bolzen, wo sie wollen.

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