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Berlin: Ländervertretungen: Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg feierten Richtfest

Holz, Glas und große Schieferplatten werden zum Äußeren des Hauses gehören, das künftig von den Landesvertretungen Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns genutzt wird. Noch ist nur nackter Beton zu sehen.

Holz, Glas und große Schieferplatten werden zum Äußeren des Hauses gehören, das künftig von den Landesvertretungen Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns genutzt wird. Noch ist nur nackter Beton zu sehen. Das gemeinsame Gebäude steht am südlichen Rand der ehemaligen Ministergärten an der Voßstraße in Mitte. Am Donnerstag feierten beide Bundesländer das Richtfest für den Bau, der nach einem Entwurf des Architektenbüros Gerkan, Marg und Partner entsteht. Im August nächsten Jahres wollen beide Landesvertretungen das neue Haus eröffnen.

Die noch amtierende Finanzministerin Wilma Simon aus Potsdam und ihre Kollegin Sigrid Keler aus Schwerin würdigten das künftige Domizil als Ausdruck "der in beiden Ländern sprichwörtlichen Sparsamkeit". Der Neubau bleibe hinter den Ausmaßen der anderen Länder zurück.

Das Haus soll 21,2 Millionen Mark kosten; knapp über die Hälfte davon bringt das Land Brandenburg auf, dessen Landesbauverwaltung das Gebäude errichtet. Im Erdgeschoss werden sich die Veranstaltungsräume beider Länder befinden, im Untergeschoss sind zur Entspannung die "Fontane-Klause" und die "Kajüte" untergebracht. Beiden Ländern stehen jeweils rund 900 Quadratmeter zur Verfügung, das viergeschossige Atrium kann für Ausstellungen genutzt werden.

In unmittelbarer Nachbarschaft entstehen zur Zeit die Vertretungen der Länder Hessen, Saarland, Rheinland-Pfalz sowie eine weitere Doppelvertretung der Länder Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Für den Doppelbau Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns auf dem 3000 Quadratmeter großen Grundstück waren finanzielle Gründe ausschlaggebend.

Finanzministerin Keler erinnerte an die dunklen Zeiten des Areals mit Hitlers Reichskanzlei. Das Richtfest sei nicht zufällig auf den 20. Juli gelegt worden, als Erinnerung daran, dass nicht weit davon die Männer des deutschen Widerstands gegen das Hitler-Regime hingerichtet wurden.

Die Politikerin wies weiter darauf hin, dass der Bauplatz im ehemaligen Todesstreifen liegt, den die andere deutsche Diktatur mitten durch Berlin und durch Deutschland gezogen habe. "Wir werden in unserer neuen Länder-Vertretung an diesem Platz allen Grund haben, uns an diese beiden neuralgischen Punkte der deutschen Geschichte zu erinnern".

Aber dann gab es doch noch den Wunsch, "ein fröhliches Richtfest" zu feiern. Und es flossen Rex-Pils und Lübzer Bier.

C. v. L.

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