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Berliner Abgeordnetenhaus: Sarrazin stichelt gegen ehrenamtlich tätige Arbeitslose

"Hartz IV"-Empfänger sollten keine Ehrenämter ausüben, sondern sich erst einmal um einen Job kümmern - sagt Berlins Finanzsenator Thilo Sarrazin. Seine Äußerung sorgte im Abgeordnetenhaus für helle Empörung.

Berlins Finanzsenator Tilo Sarrazin (SPD) hat bei der Abgeordnetenhaussitzung seinen Koalitionspartner Die Linke brüskiert. Bei der Antwort auf eine Anfrage zur finanziellen Förderung des Ehrenamtes sagte Sarrazin, wer als "Hartz IV"-Empfänger Kraft fürs Ehrenamt habe, sollte auch die Kraft haben, sich um Arbeit zu bemühen, und dort seine ersten Aktivitäten reinlegen. Zahlreiche Abgeordnete quittierten diese Aussagen mit lauten Zwischenrufen.

Der stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion, Stefan Liebich, reagierte mit Unverständnis auf die Äußerungen Sarrazins. Sie zeugten von Unkenntnis, sowohl was ehrenamtliche Tätigkeit angehe als auch hinsichtlich Problemen, die mit Arbeitslosigkeit in der Stadt verbunden seien.

Liebich will Sarrazin aufklären

Liebich will nach eigenen Worten mit Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (Die Linke) weiter daran arbeiten, das "bekanntlich vielseitige Wissen" Sarrazins auch auf diesem Gebiet um Fakten zu bereichern und den in der Koalition verabredeten Kurs für ein soziales und solidarisches Berlin fortsetzen.

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) sagte, selbstverständlich sollten und dürften Erwerbslose ehrenamtlich tätig sein. "Wir freuen uns über jedes Engagement." (mit ddp)

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