zum Hauptinhalt

Energiepolitik: Umweltschützer: Berlin soll Ökostrom einkaufen

Die Berliner Stadtverwaltung vergibt einen Stromliefervertrag neu. Die einzukaufende Strommenge entspricht dem Jahresverbrauch einer mittelgroßen Stadt. Umweltorganisationen und die Grünen fordern, dass der Berliner Senat Öko-Strom bestellt.

"Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) wird in Kürze eine Stromliefermenge von rund 925 Gigawattstunden pro Jahr ausschreiben, was einem jährlichen Durchschnittsverbrauch von 330.000 Haushalten entspricht", sagte Peter Fuchs von World Economy, Ecology and Development ("Weed"). So ein Auftrag des Berliner Senats dürfe "nicht nach dem Motto 'Geiz ist geil' vergeben und dem Kohle- und Atommonopolisten Vattenfall zugeschustert werden".

Anlass ist die noch im Januar ausstehende Entscheidung des Senats, welche Unternehmen die öffentlichen Einrichtungen Berlins von 2010 bis 2012 mit Strom beliefern, die sich für die ausgeschriebenen Aufträge beworben hatten. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (Bund) und Weed forderten heute in einem offenen Brief vom Berliner Senat, öffentliche Einrichtungen mit Ökostrom zu versorgen.

Auch Michael Schäfer, Vize-Fraktionsvorsitzender der Berliner Grünen, forderte den Senat auf, endlich auf Ökostrom umzusteigen. Er verlangt ebenfalls, diesen Auftrag ausschließlich für Ökostromanbieter auszuschreiben und damit erneuerbare Energien zu fördern. Bereits heute sei es nicht wesentlich teurer, sich mit Ökostrom statt mit konventionellem Strom beliefern zu lassen.
Der Bund-Klimaexperte Ulf Sieberg betonte, eine Ökostromausschreibung sei nach geltendem Recht problemlos möglich. Es sei eine Frage des politischen Willens sowie der ökologischen und ökonomischen Vernunft. "Wir sind gespannt, ob der Senat diese aufbringt", sagte Sieberg. (hin/ddp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false