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Flughafen Tempelhof: Grüne: Wowereit agiert wie ein "wildgewordener Handfeger"

Als "absurd" hat Grünen-Fraktionschefin Franziska Eichstädt-Bohling die Vermietung des Flughafen Tempelhofs an die Modemesse "Bread & Butter" bezeichnet. Der Regierende Bürgermeister Wowereit agiere wie ein "wildgewordener Handfeger".

Grünen-Fraktionschefin Franziska Eichstädt-Bohlig hat die Vermietung von Flächen des stillgelegten Flughafens Tempelhof an die Modemesse "Bread & Butter" scharf kritisiert. Die Teilvermietung des Areals über einen langen Zeitraum, aber nur für zwei Monate im Jahr, sei "in sich absurd", sagte Eichstädt-Bohlig am Montag im RBB-Inforadio. Sie fügte hinzu: "Das würde kein vernünftiger Hauswirt mit seinen baulichen Anlagen tun, schon gar nicht mit einem so großen Gebäude."

Das Hauptproblem sei, dass jetzt nur noch kurzfristige Event-Nutzer in das Konzept einbebaut werden könnten. Dadurch komme es nicht zu langfristigen und dauerhaften Investitionen, wie sie zum Beispiel die Filmstudios Babelsberg geplant hätten, betonte die Grünen-Politikerin.

Wowereits Vorgehen sei "unseriös und unanständig"

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) habe den Ideenwettbewerb der Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) wie ein "wildgewordener Handfeger" durchkreuzt. Dabei hätte die Vermietung einer so großartigen Immobilien ein sorgfältiges, integriertes Konzept erfordert, wie es der Ideenwettbewerb vorgesehen habe. Das Vorgehen Wowereits sei "unseriös und unanständig".

Bei der Teilvermietung habe Wowereit außerdem kein Wirtschafts- und Finanzkonzept der Modemesse verlangt, sagte Eichstädt-Bohlig. Der Mieter sei aber "nicht so stabil wie behauptet". Es bestehe wie beim Spreedreieck die Gefahr, dass "die öffentliche Hand immer weiter nachfinanzieren muss für ein nicht sonderlich tragfähiges und sinnvolles Konzept". Der parlamentarische Stadtentwicklungsausschuss berät derzeit erneut über die Nachnutzung des Flughafens Tempelhof. (jg/ddp)

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