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Flughafen Tempelhof: Wowereit verteidigt Vermietung an Bread & Butter

Opposition und Regierung haben heftig über die Vermietung des Flughafen Tempelhofs an die Modemesse Bread & Butter gestritten. Der Klaus Wowereit verteidigt sein Vorgehen. Die Vorwürfe der Opposition seien nur "gespielte Empörung", heißt es aus der SPD.

Über die Zukunft des Flughafens Tempelhof haben sich Opposition und Regierungskoalition im parlamentarischen Ausschuss für Stadtentwicklung einen heftigen Schlagabtausch geliefert. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) war geladen worden, um über die umstrittene Vermietung des Areals an die Modemesse Bread & Butter zu berichten. Diese soll ab Sommer zweimal im Jahr im alten Flughafen abgehalten werden.

Wowereit verteidigte die Gespräche zwischen der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) als Tempelhof-Verwalter und der Messe hinter verschlossenen Türen. "Am Runden Tisch wäre das nicht zu verhandeln gewesen", sagte der Politiker. Eine "Weggabe" des Komplexes an die ebenfalls interessierten Filmleute des Studios Babelsberg war laut Wowereit "aber nie die Linie des Senats.

"Inzwischen gibt es Konkurrenz bei der Anmietung von Tempelhof"

Die Grünen-Fraktionschefin Franziska Eichstädt-Bohlig sagte, Wowereit agiere in der Sache Tempelhof und beim dazu laufenden Ideenwettbewerb Call for Ideas "wie ein wildgewordener Handfeger", der ganze Vorgang sei "eine Verarschung der Bewerber". Wowereit konterte, der Modemesse seien in ganz Europa "goldene Teppiche" ausgerollt worden. Eichstädt-Bohlig solle aufhören, an der Solvenz des Investors Bread & Butter herumzukritisieren. Dies sei "unerträglich". Die Vermietung an die Modemesse kollidiere nicht mit dem Ideenwettbewerb.

Ähnlich äußerte sich Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD). Der Call for Ideas schärfe das Profil des Areals, sagte sie. Alle Beteiligten könnten froh sein, dass es inzwischen Konkurrenzen bei der Anmietung Tempelhofs gebe. Der ehemalige Flughafen sei nunmehr eine "international eingeführte Marke". Unterstützung erhielt sie vom Chef der Berlin Tourismus Marketing GmbH (BTM), Burkhard Kieker. Er betonte, dass Tempelhof bereits "eine Untermarke der Marke Berlin" sei. Laut einer Erhebung der BTM sorgen jeweils geschätzte 80.000 Gäste bei den zwei Bread & Butter-Messen pro Jahr für einen Gesamtumsatz von 120.000 Millionen Euro an Nebeneinnahmen.

Nach Einschätzung der FDP hat sich Wowereit augenscheinlich von Bread & Butter unter Druck setzen lassen. Momentan sei noch kein Konzept zu erkennen, inwieweit die Messe einen positiven Einfluss auf die Entwicklung Tempelhofs haben werde. Die SPD nannte die Vorwürfe der Opposition "gespielte Empörung".

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