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Jugendstrafanstalt: Senatorin will Plötzensee für 900.000 Euro einzäunen

Berlins Justizsenatorin Gisela von der Aue lässt in der Jugendstrafanstalt Plötzensee vor der Mauer einen zusätzlichen Zaun errichten. Dabei gab es in den letzten Jahren nur einen Fluchtversuch - der scheiterte. Der Inhaftierte brach sich beide Beine.

Die Kosten für den Zaun belaufen sich auf rund 900.000 Euro, wie die "Berliner Zeitung" berichtet. Nach Ansicht des Anstaltsbeirats der Jugendstrafanstalt Plötzensee (JSA) ist die Maßnahme überzogen und überflüssig. "In den vergangenen zwölf Jahren hat es genau einen Fall gegeben, in dem ein Inhaftierter die Mauern der Jugendstrafanstalt überwand", sagte die Rechtsanwältin und Vorsitzende des Anstaltsbeirats, Annette Linkhorst, der Zeitung. Der Fluchtversuch sei gescheitert, da sich der junge Mann beide Beine gebrochen habe und gefasst worden sei. "Nachahmer gab es nicht", sagte Linkhorst.

Nach Ansicht des Beirats besteht das Ziel des Jugendstrafvollzugs darin, die jungen Strafgefangenen zu erziehen und zu resozialisieren. "Martialische Abschreckung gehört nicht zu dem pädagogischen Konzept", erklärte der Beirat.

Die Justizverwaltung wies die Vorwürfe zurück. "Das Sicherheitskonzept bei der JSA wurde überprüft, es mussten Nachbesserungen vorgenommen werden", sagte Sprecher Daniel Abbou. Die Klientel im Jugendstrafvollzug habe sich in den letzten Jahren geändert, deshalb müssten die Sicherheitsvorkehrungen verschärft werden. (imo/ddp)

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