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Kreisverband: Neuköllner CDU versinkt im Chaos

Der Konflikt um die Neuköllner CDU-Bundestagskandidatin Stefanie Vogelsang dauert an. Kreischef Büge und Gegener von Vogelsang soll zurücktreten. Er soll ebenfalls in die mutmaßliche Intrige gegen sie verwickelt sein.

Der Konflikt um die Neuköllner CDU-Bundestagskandidatin Stefanie Vogelsang dauert an. Der Landesgeschäftsstelle lag am Donnerstag ein Schreiben von angeblich 22 Wahlkreisvertretern der Neuköllner CDU vor, in dem Landeschef Frank Henkel aufgefordert wird, eine neue Vertreterversammlung einzuberufen. Dazu sagte Kreischef Michael Büge, Vogelsangs Gegner wollten auf diesem Weg ihre Absetzung als Direktkandidatin und die Nominierung eines neuen Kandidaten möglich machen. In der Landesgeschäftsstelle hieß es, der Brief mit der Unterschriftenliste wirke „verworren“: Im Nachhinein habe eine Wahlkreisvertreterin, deren Name sich unter dem Abwahlantrag fand, gegenüber der Landesgeschäftsstelle bestritten, Vogelsang loswerden zu wollen.

Derweil könnte sich das Chaos im Kreisverband noch steigern. Kreischef Büge kündigte eine weitere Buchprüfung an. Vogelsang und der stellvertretende Kreisvorsitzende Sascha Steuer sagten dazu, die Buchungsfehler seien längst bekannt – und Vogelsang habe sie allenfalls politisch zu verantworten. „Es gibt Buchungsfehler, die passiert sind“, sagt Vogelsang. „Das wird benutzt, um es mir in die Schuhe zu schieben.“ In die Vorgänge seien auch Büge als ehemaliger Kreisgeschäftsführer und Michael Freiberg als ehemaliger Wahlkampfmanager verwickelt. Beide gehören jetzt zu Vogelsangs Gegnern.

Die ehemalige Kreischefin und Neuköllner Stadträtin betonte am Donnerstag, sie halte an ihrer Kandidatur fest. Jeden Tag bekomme sie Anrufe, Zuschriften und Mail von Neuköllner Bürgern, die sie in ihrer Haltung bestätigten. Diejenigen, die sie jetzt bekämpften, trügen ihr heute noch Entscheidungen nach, „die ich gegen sie getroffen habe“. Manche Männer hätten offenbar noch immer Probleme, „wenn Frauen eine Ansage machen“, so Vogelsang. Damit haben allerdings in der Neuköllner CDU auch einige Frauen Probleme.

Steuer forderte Kreischef Büge als Mitverantwortlichen für die Intrige zum Rücktritt auf. Ein kommissarischer Kreischef werde gebraucht, damit die Neuköllner CDU zur Ruhe käme. Die Wahlkampforganisation und die Finanzierung seien trotz der Querelen gesichert, bekräftigten Steuer und Vogelsang. wvb.

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