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Schule: 300 Berliner Lehrer streiken am Dienstag

Etwa 300 Lehrer werden morgen in einen Warnstreik treten. Sie gehören zu den 4400 angestellten Lehrern des Landes und werden seit vier Jahren nicht mehr nach Tarif bezahlt. Die Warnstreiks werden ganz Berlin betreffen.

In der Hauptstadt wollen mehrere hundert angestellte Lehrer am Dienstag in einen neuen Warnstreik treten. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) will mit den Streiks einen Tarifvertrag für die insgesamt 4400 angestellten Lehrer in Berlin durchsetzen. Die GEW rechnet damit, dass sich "mindestens 300 Lehrer" an der Aktion beteiligen. Der Warnstreik betrifft alle Bezirke. An diesem Mittwoch wollen sich GEW und Innensenator Ehrhart Körting (SPD) wieder zu einem Gespräch treffen.

Einen Schwerpunkt legt die Gewerkschaft auf bestimmte Schulen in den Bezirken Neukölln, Reinickendorf, Spandau und Treptow-Köpenick. Zwischen 7:30 Uhr und 12 Uhr werden etwa 300 Lehrer an den einzelnen Schulen streiken. Unter den Schulen ist auch die Rütli-Schule in Neukölln, die vor einem Jahr für Schlagzeilen sorgte, als ihre Lehrer in einem Brief um Hilfe riefen. Vor dem Roten Rathaus soll es der GEW zufolge ab 10 Uhr ein "zentrales Streikfrühstück" geben.

Mit dem Treffen mit Körting beginne "nach dem bisherigen Geplauder endlich die Phase der Gespräche", sagte GEW-Sprecher Peter Sinram. Mit den Verhandlungen am Mittwoch entscheide sich auch, ob der Tarifstreit nach den Sommerferien fortgesetzt werde.

Hintergrund der Auseinandersetzung ist die Tatsache, dass Berlin 2003 aus dem Tarifvertrag für angestellte Lehrer ausgestiegen ist. Einen bundesweiten Tarifvertrag hatte das Land am 1. November 2006 nicht übernommen. Nach einem ersten Warnstreik am 12. Juni war Innensenator Körting zu einem Gespräch mit der Gewerkschaft bereit. Als Ergebnis wurde die Finanzverwaltung beauftragt, die finanziellen Auswirkungen zu berechnen, falls das Land den Tarif übernehme. Bisher war von etwa zehn Prozent mehr Gehalt die Rede. (tso, mit ddp)

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