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Verbraucher: Ekelfleischskandal weitet sich aus

In Berlin ist ein zweiter Döner-Hersteller mit minderwertigem Fleisch aus Bayern beliefert worden. Bislang war bekannt, dass bis zu 180 Tonnen Ekelfleisch an einen Produzenten im Bezirk Mitte geliefert wurden.

Die Berliner Gesundheitsverwaltung hat vom zuständigen bayerischen Ministerium erfahren, dass ein weiterer Berliner Döner-Hersteller mit dem Ekelfleisch beliefert worden ist, so eine Sprecherin. Über die Fleischmenge konnte sie nichts sagen. Details seien noch nicht bekannt. Unterdessen warfen die Grünen Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher (Linke) eine Mitverantwortung für den Skandal vor.

Bisher war bekannt, dass ein Berliner Döner-Produzent bis zu 180 Tonnen Ekelfleisch von einem Betrieb aus dem bayerischen Wertingen bezogen hatte. Dieser hatte die minderwertige Ware umetikettiert und weiterverkauft. Das Fleisch wurde inzwischen verarbeitet und verzehrt. Die Gesundheitsverwaltung geht bisher davon aus, dass der Döner-Hersteller selbst Opfer des Betrugs ist.

Grüne: "Die Bayern haben recht"

Dass derartige Lieferungen immer weitergingen, sei für die Senatorin "mehr als peinlich", sagte Grünen-Verbraucherexperte Michael Schäfer. Sie habe die "gravierenden Mängel" bei der Lebensmittelkontrolle bis heute nicht behoben. "Die Bayern haben recht", sagte der Abgeordnete mit Blick auf die Kritik aus München. Bayerns CSU-Fraktionschef Joachim Herrmann hatte Berlin ebenfalls unzureichende Kontrollen vorgeworfen. Berlins Verbraucherschutz-Staatssekretär Benjamin-Immanuel Hoff wies die Kritik nachdrücklich zurück.

Schäfer betonte, ohne die Funde in Bayern würden die Berliner weiter massenweise Ekelfleisch serviert bekommen. Zugleich kritisierte er, dass der Berliner Fleischhändler noch immer als Geschädigter behandelt werde, statt ihn für den Weiterverkauf der minderwertigen Ware zur Rechenschaft zu ziehen. (mit ddp)

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