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Verkehrspolitik: Ab Montag Halteverbot am Hauptbahnhof

Der Berliner Senat verhindert, dass Autos am Hauptbahnhof nur kurz abgestellt werden. So soll die Mobilität gefördert werden.

Platz gibt es genug – nur keine Parkplätze. Wer mit dem Auto zu einem der Berliner Fernbahnhöfe fährt und dort nur kurz gratis parken will, hat meist Pech: Kurzzeitparken ist unerwünscht. Am Montag werden nun auch am Hauptbahnhof die Gratis-Kurzzeitparkplätze in der kleinen Zufahrtstraße auf dem Europaplatz aufgegeben. So bleibt nur der Weg ins Parkhaus. Das Abstellen des Autos ist dort nur in den ersten 15 Minuten kostenlos.

Grundsätzlich wolle der Senat keine Kurzzeitparker vor den Bahnhöfen haben, sagte die Sprecherin der Stadtentwicklungsverwaltung, Manuela Damianakis. Hier solle die Mobilität gesichert werden: vorfahren, ein- oder aussteigen lassen und schnell wegfahren. Dies ist vorden Eingängen auch am Hauptbahnhof weiter möglich. Gescheitert sei der Versuch, Kurzeitparkplätze anzubieten, auf denen das Auto eine halbe Stunde lang gratis abgestellt werden konnte. In der Praxis seien diese Plätze aber meist von Dauerparkern belegt gewesen. Von Montag an dürfen dort nur noch Motorräder stehen. Sie sollen vom Vorplatz verschwinden, wo sie bisher kreuz und quer geparkt sind und den ohnehin langen Weg vom Bahnhof zu den Bushaltestellen an der Invalidenstraße versperren.

Auch am neuen Bahnhof Südkreuz gibt es keinen Platz fürs kurze Abstellen des Autos, obwohl der Vorplatz dort sogar noch größer ist als der am Hauptbahnhof. Auch am Südkreuz sollen die Autos grundsätzlich im Parkhaus abgestellt werden. Südkreuz ist als „Autofahrerbahnhof“ konzipiert worden. Mehr als 2000 Parkplätze waren in zwei Parkhäusern vorgesehen. Weil die Bahn nicht selbst bauen wollte und keinen anderen Investor fand, war nach der ersten Parketage Schluss. Selbst diese ist bis heute nur selten voll. Kurzzeitparkplätze auf dem Vorplatz würden die Auslastung der gebührenpflichtigen Plätze weiter verringern.

Auch am Fernbahnhof Spandau sieht es nicht viel anders aus. Dort gibt es zwar einige Kurzzeitparkplätze, aber diese müssen sich die Autofahrer mit Taxis teilen. Auf 18 Plätzen ist immerhin das Gratisparken bis zu einer Stunde möglich.

Am Hauptbahnhof, wo auch Taxifahrer über zu wenig Platz klagen, soll die Situation jetzt verbessert werden. Im November werde der nördliche Vorplatz umgebaut, sagte Damianakis, und die Vorfahrtstraße für die Taxis verbreitert. Zudem soll die Wendeschleife aus der Zufahrt vom Friedrich-List-Ufer breiter werden. Dort blockieren vor allem ungeübte Autofahrer oft die schmale Straße, weil sie beim Wenden rangieren müssen. Auch sollen einige Fahrradständer versetzt werden, die jetzt den Zugang zu den Behindertenparkplätzen beeinträchtigen.

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