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Berlin: Landwehrkanal wird weiter untersucht

Taucher brauchen für Prüfung der unterspülten Ufermauern bis Mitte Juni

Die Schäden am Landwehrkanal, dessen Ufermauern zum Teil einsturzgefährdet sind, werden erst etwa Mitte Juni exakt ermittelt sein. So lange brauchen die Taucher nach Angaben des Wasser- und Schifffahrtsamtes, um alle potenziellen Gefahrenstellen zu untersuchen. Auch das Aufstellen der Zäune, die gefährdete Uferbereiche absperren, dauert noch einige Tage. Unzugänglich gemacht werden müssen, wie berichtet, insgesamt etwa zwei Kilometer auf 18 Abschnitten mit einer Länge zwischen 10 und 600 Metern – unter anderem am Einsteinufer, am Maybachufer und an der Baerwaldbrücke. Pro Tag können nach Angaben einer Sprecherin des Wasser- und Schifffahrtsamtes aber nur etwa 400 Meter Zaun aufgestellt werden.

Der Kanal hat sich vor allem vor Schleusen und überall dort vertieft, wo Schiffe anlegen, wenden oder stoppen müssen, um den Gegenverkehr passieren zu lassen. Einst war der Landwehrkanal 1,90 Meter tief; inzwischen erreicht er an einigen Stellen sogar bis zu 3,10 Meter. Dadurch kann die Ufermauer unterspült werden. Die Erde hat sich dabei zum großen Teil innerhalb des Kanals verlagert. Wo es keinen oder nur geringen Schiffsverkehr gibt, ist der Kanal teilweise deshalb nur noch 90 Zentimeter tief.

Um das Ufer zu schonen, dürfen Schiffe jetzt nur noch in der Kanalmitte in eine Richtung fahren – von Friedrichshain-Kreuzberg zur Mündung in die Spree in Charlottenburg. Reedereien mussten deshalb zum Teil ihre Fahrpläne umstellen. Die neue Vorschrift sei bisher eingehalten worden, sagte die Sprecherin. Kontrollen fänden regelmäßig statt.

Weitere Einschränkungen für den Schiffsverkehr sind derzeit nicht vorgesehen. Fahren dürfen Schiffe ohnehin nur mit maximal acht Kilometern pro Stunde. Die Geschwindigkeit zu reduzieren, sei kaum möglich, weil die Fahrgastschiffe dann nicht mehr uneingeschränkt manövrierfähig seien, sagte die Sprecherin. Auch eine Gewichtsbeschränkung ist – noch – nicht geplant. Der Schiffsverkehr auf dem Landwehrkanal hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Anfang 2000 tuckerten hier etwa 3700 Fahrgastschiffe im Jahr, jetzt sind es rund 8000. Und die Zahl der Fahrten von Sportbooten stieg von 2000 auf 5000 jährlich.

Wie die Schäden behoben werden können, steht noch nicht fest. Die Experten prüfen, ob die Erde, die sich verlagert hat, wieder umgeschichtet werden kann. Schwieriger wird es mit den Ufermauern. Der 23 Meter breite Kanal soll nicht durch nachträgliche Einbauten verengt werden, zudem stehen der Kanal und die Ufer unter Denkmalschutz.

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