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Berlin: Lange Nacht der Museen: 70 Stationen in acht Stunden

"Erotisch" werde die neunte Lange Nacht der Museen am kommenden Sonnabend, versprach Kultursenator Christoph Stölzl gestern bei der Vorstellung des Programms. So dürfen die Besucher in gleich zwei Museen "Liebesnächte" mit erleben, zu den Rhythmen eines türkischen Hochzeitsorchesters tanzen oder die "Berliner Blumensprache" erlernen.

"Erotisch" werde die neunte Lange Nacht der Museen am kommenden Sonnabend, versprach Kultursenator Christoph Stölzl gestern bei der Vorstellung des Programms. So dürfen die Besucher in gleich zwei Museen "Liebesnächte" mit erleben, zu den Rhythmen eines türkischen Hochzeitsorchesters tanzen oder die "Berliner Blumensprache" erlernen.

Insgesamt sind diesmal 70 Museen, Sammlungen, Kunst- und Kulturprojekte dabei, 12 mehr als noch im Vorjahr. Von 18 Uhr bis zwei Uhr nachts dürfen die Gäste herumspazieren. Aber nicht nur das: Fast überall spielen Bands, werden Leckereien angeboten und laden Aktionen zum Mitmachen ein. Auch Neulinge sind wieder dabei in der Langen Nacht, unter anderem das Filmmuseum am Potsdamer Platz, die Mexikanische Botschaft, das Anti-Kriegs-Museum in Wedding und das Botanische Museum in Dahlem.

Wie in den Vorjahren fahren zwischen den Museen wieder Busse als Shuttle-Service, die im 10- bis 15-Minuten-Takt abfahren. Neun Routen verbinden die meisten Museen miteinander. Sechs davon starten am Schloßplatz in Mitte. Eine pendelt zwischen Charlottenburg und Dahlem auf einer Schnelllinie, eine weitere fährt nur in Dahlem. Die neunte Route ist eine Kombination von Buslinien und U-Bahn, um das Feuerwehrmuseum in Alt-Tegel zu erreichen. Hier haben die Historiker eine Sonderausstellung zum 150-jährigen Jubiläum der Berliner Feuerwehr geschaffen. Ein Geburtstag wird ebenfalls in der Polizeihistorischen Sammlung im Polizeipräsidium gefeiert: Zum 75-jährigen Bestehen der Mordkommission spielen Schauspieler einen authentischen Fall aus den 20er Jahren nach.

Egal, welche Route der Besucher wählt, er wird sich auch während der Busfahrt kaum langweilen. Denn die Studenten des Seminars "Neue Museumskonzepte in Europa" von der Humboldt-Uni haben sich für die Pendler eine Ablenkung einfallen lassen. In phantasievoll gestalteten Koffern zeigen sie Sammlungen im Miniformat aus anderen europäischen Museen. So erfahren die Nachtschwärmer also auch, was das Bankmuseum in Luxemburg, das Provinzmuseum in Rovaniemi oder das Spielkartenmuseum in Issy-les-Moulineaux zu bieten hat. Ein wenig mehr Service als in den vergangene Jahren dürfen auch Behinderte in der Langen Nacht genießen: Die BVG will fast ausschließlich behindertengerechte Fahrzeuge einsetzen, die über Rampen verfügen.

Insgesamt 160 "Guides" sollen den Besuchern die Orientierung leichter machen, sollen die Gäste aber auch zählen. Rund 200 000 Eintritte wurden bei der vergangenen Museumsnacht registriert - das bedeutet, dass 50 000 Tickets verkauft wurden. Dabei sah jeder Gast laut Statistik exakt 3,8 Ausstellungen. Nur etwa zehn Prozent der Besucher seien Touristen gewesen, gab Stölzl gestern an. Die Museums-Nacht begeistere also vor allem die Städter selbst.

rcf

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