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Berlin: Leg dich hin, es gibt Essen

Die Lola-Lounge bringt ein neues Gastro-Konzept nach Berlin-Mitte

Der Blondine entringt sich ein Wonneseufzer. „Oohh, jaa, das ist dekadent!“, strahlt sie. Sie nimmt eine Pipette, die mit scharfer Currysauce gefüllt ist, und injiziert die Substanz in ihr Kartoffelbällchen. Was die Küche da fabriziert, lässt hoffen und bangen zugleich – hoffen auf einen neuen Hotspot des Berliner Nachtlebens, bangen wegen drohender ChiChi-Gefahr. Am Freitagabend öffnete die neue Lola-Lounge an der Rosa-Luxemburg-Straße 17 mit einer großen Party ihre Türen. Direkt neben dem kürzlich eröffneten „Eggers & Landwehr“ führt die Metallstiege in einen Keller, dessen rohe Ziegelwände New-York-Atmo verströmen. Der Rest ist cremefarbig-gediegen und cool.

Das Projekt ist das Werk zweier junger Frauen, Jennifer Michaels und Uta Stoffers. Zwei Jahre haben sie nach dem richtigen Ort gesucht, und als sie gerade aufgeben wollten, fanden sie den alten Bananen-Lagerkeller. Die Idee: Restaurant, Lounge und Club in einem Raum, und mit Niveau. „Wir wollten Qualität, aber ohne Spießertum, gute Drinks, nicht billigen Fusel und Kopfweh am nächsten Tag“, sagt die 29-jährige Jennifer Michaels. Das edle Styling, das schon mit den Einladungskarten aus orangefarbenem Plexiglas begann, muss einen Haufen Geld gekostet haben. Die zehn Schreibfehler auf der winzigen Speisekarte streifen wir hier lieber nur am Rande. Hauptsache, sie deuten nicht darauf hin, dass sich die Küche an ihrer eigenen Kreativität verhebt.

Drei Abende die Woche hat die Lola künftig auf, nämlich Donnerstag, Freitag und Sonnabend, und dann herrscht so was wie Schichtbetrieb. Von 20 bis 23 Uhr wird gegessen, bis 0.30 Uhr geloungt, danach getanzt. Dann hebt sich mitten im Raum ein cremefarbenes Stoff-Objekt und legt die Tanzfläche frei. Besonderer Clou: Auf Wunsch kann man sich zum Essen hinlegen. Die Möbel sind nämlich trotz ihres Festgeschraubtseins flexibel, die Tische im Boden versenkbar. Auf Wunsch werden auch „Liegelandschaften“ hergerichtet – das alte Rom lässt grüßen. Auch in New York soll das gerade der Hit sein. fk

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