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Berlin: Lehrermangel droht, aber 450 Referendare stehen auf der Straße Schulverwaltung will nicht mehr Ausbildungsplätze schaffen

Trotz des absehbaren Lehrermangels in Berlin sind jetzt 450 Referendariatsbewerber abgelehnt worden. Darunter befinden sich allein 128 Sonderschulpädagogen.

Trotz des absehbaren Lehrermangels in Berlin sind jetzt 450 Referendariatsbewerber abgelehnt worden. Darunter befinden sich allein 128 Sonderschulpädagogen. Dies teilte gestern die GEW mit und forderte eine Aufstockung der Referendariatsplätze um 200 auf dann 2100 Plätze. Anders sei der künftige Bedarf nicht zu decken, so GEW-Vizechefin Rosi Seggelke. Sie berief sich auf Prognosen des Landesschulamtes, wonach bis 2011 wegen der Pensionierungswelle knapp 10 000 neue Lehrer benötigt werden.

Dem Bildungssenator sind allerdings die Hände gebunden. Infolge der knappen Finanzen kann Klaus Böger (SPD) die Ausbildungskapazitäten nicht weiter anheben, zumal sie seit 1999 bereits um 500 Plätze aufgestockt wurden. Er setzt deshalb auf kontinuierliche Einstellungen. Damit es auch künftig genug Bewerber gibt, kündigte Böger gestern mit seinem Brandenburger Kollegen ein neues Internetportal an ( www.Lehrer-werden.de ), mit dem der Nachwuchs angesprochen werden soll. Es startet am 16. Oktober.

Laut GEW ist es damit aber nicht getan. Die Gewerkschaft rechnet vor, dass allein bis 2005/06 über 800 Grundschullehrer fehlen werden – und zwar selbst dann, wenn alle jetzigen Referendare ihr Ziel erreichen. Erschwerend komme hinzu, dass aufgrund der knappen Referendariatskapazitäten auch die dringend benötigten türkischen Bewerber nicht genommen werden konnten. Ob die jetzt Abgelehnten im nächsten Jahr eingestellt werden können, steht noch nicht fest. Deshalb wollen etliche in andere Bundesländer abwandern. sve

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