zum Hauptinhalt

Berlin: "LesArt": Immobilienschacher mit Happy End

Nun haben sie ihr Haus selbst gekauft. LesArt, das Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur wird in der Weinmeisterstraße in Mitte bleiben können, da der Trägerverein von LesArt Ende des vergangenen Jahres den Kaufvertrag über die Immobilie selbst unterschreiben konnte.

Nun haben sie ihr Haus selbst gekauft. LesArt, das Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur wird in der Weinmeisterstraße in Mitte bleiben können, da der Trägerverein von LesArt Ende des vergangenen Jahres den Kaufvertrag über die Immobilie selbst unterschreiben konnte.

Das Haus hat bislang der Bundesrepublik gehört, die durch die Oberfinanzdirektion (OFD) vertreten wird. Diese schrieb es im letzten Frühjahr zum Verkauf an den Meistbietenden aus. Das kam sowohl für LesArt als auch für die Senatsverwaltung für Kultur völlig überraschend - Letztere finanziert das Literaturzentrum. Kurz zuvor hatte es noch geheißen, der günstige Mietvertrag solle um drei Jahre verlängert werden. Nun war LesArt in seiner Existenz bedroht, da ohne ein Haus in so zentraler Lage die Arbeit kaum fortzusetzen war.

Da die Mitarbeiter unangekündigt erscheinende Kaufwillige nicht in das Haus ließen, kündigte die OFD den bestehenden Mietvertrag zum 31. Juli. Dass LesArt weiter im Haus bleiben konnte, dass im September doch noch ein weiterer Mietvertrag angeboten wurde, lag am öffentlichen Druck, dem sich die OFD ausgesetzt sah. Allerdings sollten nun marktübliche Mieten gezahlt werden - das hätte LesArt nicht leisten können.

Letztlich sollte das wiederum keine Rolle spielen, da das Vertragsangebot von der OFD im Herbst für nichtig erklärt wurde. Noch einmal bot sie das Haus zum Verkauf an - Manfred Reuß, Regierungsdirektor bei der OFD, erklärt: "Da das Objekt kein Dienstgebäude des Bundes ist, war es für uns entbehrlich." Nun konnte Reuß das Haus wiederum nicht zum allerhöchsten Gebot verkaufen, da es im Sanierungsgebiet liegt und der Bezirk dem Verkauf zustimmen muss. Mit einem Käufer, der im November ein Gebot abgab, war Mitte einverstanden - aber nun musste noch LesArt als Mieter gefragt werden, ob man das Haus zum gebotenen Preis selbst kaufen könne. Man konnte, da sich eine gemeinnützige Bank fand, die einen Teil der Summe über Spenden auftreiben wird. Nun werden noch möglichst viele Bürgen für kleinere Geldbeträge gesucht.

Im Augenblick sieht es aus wie ein Happy End. Die Kredite wird LesArt aus den absehbaren Budgets tilgen können, die Arbeit des Literaturhauses kann an der gewohnten Stelle in Mitte weitergehen.

dae

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false