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Die undatierten Aufnahmen zeigen Florian Janik (SPD), Oberbürgermeister von Erlangen, mit Bart (l-r), ohne Bart und mit einer FFP2-Maske.

© Foto: Florian Janik/dpa

In der Pandemie steht Maske gegen Bart: Liebe Hipster, bitte rasiert Euch schnell!

Bernd Matthies macht sich Sorgen um eine Subkultur und ihr größtes Aushängeschild: den Bart. Denn der kann plötzlich ansteckend sein. Eine haarige Glosse.

Vor langer Zeit, als das Naseputzen noch geholfen hat, sprachen wir in Berlin viel über den Hipster, jene eigenartige Lebensform, die ihr Biotop in Prenzlauer Berg eingerichtet hatte und an Karohemd, Zauselbart und kalt gebrühtem Kaffee zu erkennen war.

Lange nichts mehr gehört, kein Wunder, denn äußerliche Merkmale werden ja gegenwärtig hinter Gesichtsmasken und Jogging-Klamotten versteckt, und öffentliches Kaffeetrinken ist sowieso verpönt. Nun aber kommt es noch dicker.

Denn wer erst einmal Experte geworden ist im Umgang mit den FFP2-Masken, dem dämmert: Ritzen können fatal sein. Und jeder zugige Rauschebart eine Einladung fürs Virus. Der Erlanger Oberbürgermeister Florian Janik hat sich also vorsorglich rasiert – seine Sache.

Da er aber als echter Politiker möchte, dass ihm alle folgen, hat er gleich eine Facebook-Sache daraus gemacht und einen Kollegen, einen bärtigen Stadtrat, zum Mittun nominiert.

Auch der ist nun glattrasiert, und es steht zu erwarten, dass bald jeder Bärtige dran ist, der nicht rechtzeitig bei Facebook abtaucht, so wie damals bei der seltsamen Sache mit den Eiswasser-Kübeln.

Bald werden also Rasierklingen das neue Klopapier sein, bis irgendein Wissenschaftler herausfindet, dass Barthaare antiviral wirken und viel besser als Masken sind. Oder auch nicht: Der Berliner Hipster jedenfalls ist erst einmal erledigt. Wir werden damit leben können – und ohne kaltgebrühten Kaffee sowieso.

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