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Berlin: Linie 20 zum Nordbahnhof soll bis 2003 fertig sein - die Straße wird nicht verbreitert

Ende 2001 könnte endlich die Straßenbahn durch die Bernauer Straße rollen. Nach nahezu zehnjährigem Streit um die Verlängerung der Linie 20 von der Eberswalder Straße zum Nordbahnhof hat Stadtentwicklungssenator Peter Strieder nun die Trassenführung entschieden.

Ende 2001 könnte endlich die Straßenbahn durch die Bernauer Straße rollen. Nach nahezu zehnjährigem Streit um die Verlängerung der Linie 20 von der Eberswalder Straße zum Nordbahnhof hat Stadtentwicklungssenator Peter Strieder nun die Trassenführung entschieden. Die Gleise sollen auf der vorhandenen Straße geführt werden, Autos und Bahnen müssen sich künftig die Spuren teilen. Strieders Amtsvorgänger Jürgen Klemann (CDU) hatte dagegen immer auf einer besonderen Trasse neben der Fahrbahn bestanden. In einem ersten Bauabschnitt soll die Linie bis zur Brunnenstraße zur U-Bahn-Linie 8 geführt werden. Die gesamte Verlängerung könnte Anfang 2003 fertig sein, heißt es jetzt in einem Schreiben des Stadtentwicklungssenators.

Gegenwärtig endet die Linie 20 nahe dem U-Bahnhof Eberswalder Straße in einer Wendeschleife. Nach den vorliegenden Pläne wird die knapp zwei Kilometer lange Strecke entlang der Bernauer Straße bis zur westlichen Seite der S-Bahn-Station Nordbahnhof geführt. Die Fahrgäste hätten damit einen direkten Zugang zur S-Bahn in Richtung Stadtzentrum. Weiterer Vorteil: Eine teure Wendeschleife könnte entfallen, weil am Nordbahnhof die vorhandenen Tramgleise benutzt werden könnten.

Der Streit um eine eigene Trasse für die Tram hatte jahrelang das Projekt blockiert. Auf Drängen der CDU-Fraktion hatte Bausenator Klemann eine Linienführung neben der Bernauer Straße befürwortet. Die dafür benötigten ehemaligen Mauergrundstücke sind aber nicht im Besitz des Senats.

Nun sollen der derzeitige Straßenquerschnitt erhalten bleiben und damit auch die Bäume. Lediglich an den Haltestellen werde die Straße verbreitert. Ein gefahrloses Ein- und Aussteigen der Fahrgäste soll durch eine zusätzliche Ampelanlage möglich werden, die Autos für die Dauer des Halts der Straßenbahn rotes Licht gibt. Behindertengerechte Haltestellen mit abgesenkten Bahnsteigkanten sind am Jahn-Sportpark, dem U-Bahnhof Bernauer Straße und dem Nordbahnhof geplant.

Die Kosten der Verlängerung werden von der Senatsverwaltung auf 35 bis 40 Millionen Mark geschätzt. Diese Mittel stünden "im Rahmen des ÖPNV-Finanzierungsprogramms in den entsprechenden Jahren zur Verfügung", schrieb Senator Strieder jetzt an das Abgeordnetenhaus.

Alle Probleme sind aber noch nicht ausgeräumt. Ein Bremsklotz für das Bauvorhaben ist die Planung für den weiteren Ausbau des so genannten "Inneren Stadtstraßenrings", zu dem auch die Bernauer Straße gehört. Deshalb erfolgt die Verlängerung der Linie in zwei Stufen. Zunächst soll sie bis zur Brunnenstraße geführt werden. Beim zweiten Streckenabschnitt zum Nordbahnhof könne das Planfeststellungsverfahren nach Angaben des Stadtentwicklungssenators "erst in der ersten Hälfte des Jahres 2001" beginnen. Die komplette Linie könne deshalb erst "Anfang 2003" fertig sein, schreibt Senator Strieder.

Michael Cramer, der verkehrspolitische Sprecher von Bündnis 90 / Grüne, begrüßte die Entscheidung des Senats. Die Grünen haben eine gemeinsame Trasse seit Jahren vorgeschlagen. Damit könne "auch an dieser Stelle zusammenwachsen, was zusammen gehört", sagt Cramer.

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