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Berlin: Lohnende Spätschicht

Händler und Kunden begeistert vom Mitternachts-Shopping

Der Erfolg des MitternachtsShoppings am Sonnabend in den Gropius-Passagen ist für den Berliner Einzelhandelsverband ein Beweis dafür, wie wichtig die Verlängerung der Geschäftszeiten ist. Bis in die Nacht herein drängten sich Zehntausende von Besuchern in dem Einkaufszentrum im Süden Neuköllns. Der Druck, Ausnahmegenehmigungen für Sonderöffnungszeiten zu beantragen, wird nach Angaben von Nils Busch-Petersen, Einzelhandelsgeschäftsführer, allerdings abnehmen, wenn die Geschäfte – wie von der Bundesregierung geplant – künftig am Sonnabend bis 20 Uhr öffnen dürfen.

Die Reform des Ladenschlussgesetzes muss jetzt noch den Bundestag passieren; dann kann vom 1. April an sonnabends länger eingekauft werden. Busch-Petersen zeigte sich allerdings nicht restlos davon überzeugt, dass die Regierungsfraktionen von SPD und Bündnisgrünen ihre Mehrheit zustande bekommen. „Beim Ladenschluss gibt es manchmal merkwürdige Allianzen. Da verbündet sich der CSU-Abgeordnete aus dem Bayerischen Wald mit einem PDS-Politiker“, sagte Busch-Petersen. Ansonsten sei das Vorhaben, auch wenn es nicht ausreichend sei, zu begrüßen.

Bei längeren Geschäftszeiten müssen bei vielen Einzelhandelsunternehmen, vor allem bei den Kaufhäusern und den großen Filialketten, neue Vereinbarungen über Arbeitszeiten getroffen werden. „Je nach dem Grad der Ideologisierung der Betriebsräte kann das schwierig werden“, sagte der Verbandsgeschäftsführer. In der Vergangenheit hatte unter anderem das KaDeWe immer besondere Schwierigkeiten, sich mit seiner Personalvertretung auf zusätzliche Verkaufszeiten zu verständigen.

Der Berliner Senat befürwortet die Ausdehnung auf 20 Uhr am Sonnabend. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit könnte sich sogar das Einkaufen bis 22 Uhr vorstellen. Dies ist aber nur seine persönliche Auffassung und nicht Senatslinie. sik

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