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Berlin: Luftrennen über Tempelhof

Kunstpilot Klaus Schrodt beim „Red Bull Air Race“

Dumm gelaufen: Beim Auftakt der diesjährigen Red Bull Air Races im arabischen Abu Dhabi wehte ein plötzlicher Windwechsel eine der luftgefüllten Eckpfeiler des vierten Tores genau in die Flugbahn von Klaus Schrodt . Der 59-jährige Wahlberliner konnte mit seiner einmotorigen „Extra“ nicht mehr ausweichen. Zwar riss das dünne Spinnakermaterial planmäßig sofort, ohne Mensch und Maschine zu gefährden. Doch weil ein rund drei Quadratmeter großer Fetzen an der Tragfläche hängen blieb, ging der Pilot auf Nummer sicher und setzte zur Landung an. Damit war das Rennen für ihn vorbei.

2005 belegte der amtierende Freestyle-Weltmeister nach den sieben Luftrennen der „Kunstflieger-Formel 1“ den vierten Platz. Jetzt hofft er, es nach den zehn Turnieren der diesjährigen Saison im Oktober in den USA wieder auf das Siegertreppchen zu schaffen. Am 27. Mai steht dann erstmals ein Heimspiel auf dem Programm. Das von dem österreichischen Energiedrink-Hersteller initiierte Luftrennen, um dessen Austragung die Metropolen rund um den Globus wetteifern, erlebt seine Deutschland-Premiere. Und das an traditionsreicher Stätte auf dem Berliner Zentralflughafen. „Ich bin stolz, dass wir in Tempelhof unseren Traum verwirklichen können“, sagte der pensionierte Lufthansa- Flugkapitän, der 23 000 Flugstunden auf mehr als 100 verschiedenen Flugzeugtypen absolviert hat.

Mit bis zu 400 Stundenkilometern gehen die Piloten auf die rund 1,4 Kilometer lange, kurvenreiche Rennstrecke. Dabei sind sie zeitweilig einer Belastung ausgesetzt, die dem Zehnfachen ihres Körpergewichtes entspricht. Der Kurs des Wettflugs ist so eng gesteckt, dass weder das Gelände des Flughafens verlassen noch die Zuschauer überflogen werden. „Für das, was mir machen, brauchen wir nur den halben Flughafen“, sagt Schrodt. Und hofft darauf, dass ihn die bis zu 200 000 erwarteten Besucher (der Eintritt ist frei) als Lokalmatador unterstützen werden. du-

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