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Wo fliegen sie denn? Die Schau findet vom 11. bis zum 16. September statt. Foto: dpa

© picture alliance / dpa

Berlin: Luftschau ILA kommt – mit oder ohne BER

Veranstalter fürchten aber, dass das Baustellenchaos auf ihre Messe im September ausstrahlen könnte.

Die traditionsreiche internationale Luftfahrtmesse ILA, mittlerweile zur „Berlin Air Show“ umgetauft, soll in diesem Jahr in jedem Fall stattfinden – und zwar am geplanten Termin im September und unabhängig davon, wann der Flughafen BER eröffnet wird. Auch der Veranstaltungsort, das eigens westlich des neuen Flughafens eingerichtete Gelände, muss und soll bleiben. Darauf legten sich am Donnerstag die Organisatoren, die Messe Berlin und der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI), fest. „Eine erneute Verschiebung der ILA 2012 stellt keine Alternative dar“, stellte BDLI-Sprecher Christopher Bach klar.

Selbstverständlich ist diese Feststellung nicht: Klar ist, dass die Verschiebung Auswirkungen auf den Ablauf der Luft- und Raumfahrtmesse, die zu den drei größten dieser Art gehört, haben wird. Ursprünglich hätte die ILA 2012 am 19. Juni beginnen sollen, zwei Wochen nach der BER-Eröffnung. Die Berliner Flughäfen hatten aber früh vor „unnötigen betrieblichen Herausforderungen“ gewarnt. Alle operativen Bereiche von Flughafen, Bodenverkehrsdiensten, Airlines und Flugsicherung müssten sich zunächst „optimal auf die Steuerung des regulären Flugverkehrs konzentrieren“, hieß es vor gut einem Jahr.

Die ILA-Veranstalter gaben schließlich im März 2011 nach – auch, um zeitlichen Abstand zur Fachmesse in Farnborough bei London zu bekommen. Mit dem neuen Termin (11. bis 16. September) hatten sich die ILA-Veranstalter also arrangiert: Die Länder Berlin und Brandenburg hatten eigens rund 27 Millionen Euro in den neuen Standort Selchow, einem Ortsteil der Gemeinde Schönefeld, investiert und so auch eine vom BDLI angedrohte Verlegung der Messe in eine andere Region verhindert. Derzeit finden letzte Asphaltierungsarbeiten statt, Ende Mai soll das Areal „betriebsbereit“ sein, wie es bei der Messe heißt. Anfang August soll dann noch der Aufbau vier weiterer Hallen eigens für die ILA folgen.

Nun warten die Veranstalter gespannt auf Montag, in der Hoffnung, dass die Berliner Flughäfen tatsächlich einen neuen Eröffnungtermin verkünden. „Der BDLI wird diese Informationen zusammen mit der Messe Berlin sorgfältig analysieren, um im Anschluss fundiert bewerten zu können, inwieweit sich die kommunizierte Verzögerung auf die Planung und Durchführung der ILA auswirken wird“, sagte BDLI-Sprecher Bach gestern.

Er ließ offen, welcher Termin seinem Verband recht wäre. Allerdings liegt nahe, dass die alten Bedenken wieder gelten würden, sollte der neue Airport tatsächlich – wie Anfang der Woche angedeutet – in der zweiten Augusthälfte eröffnen: Das Flughafen-Team könnte bis zur ILA im September noch nicht genug eingespielt sein, um auch den Großandrang von Menschen und Maschinen zur ILA zu regeln.

Besser wäre also womöglich auch für die Veranstalter eine BER-Eröffnung erst nach der ILA. Dann aber würden die meisten Gäste über den 35 Kilometer entfernten Flughafen Tegel anreisen müssen. Zumindest die Gäste des diesjährigen ILA-Partnerlandes Polen sähen das gelassen. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die längere Anfahrt Gäste und Aussteller davon abhalten würde, die ILA zu besuchen“, sagte Tomasz Salomon, der als Botschaftsrat der polnischen Regierung in Berlin die Partnerschaft zur Messe pflegt. Kevin P. Hoffmann

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