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Berlin: Märchen und Prinzen

Dänemarks Thronfolger eröffnet heute bei den Märchentagen das Hans-Christian-Andersen-Jahr

Queen Elizabeth II. ist gerade weg, da ist der nächste königliche Besuch in Berlin. Diesmal aus Dänemark – und in märchenhafter Angelegenheit: Kronprinz Frederik und Kronprinzessin Mary wollen das Hans-Christian-Andersen-Jahr 2005 ankündigen aus Anlass des 200. Geburtstags des Märchendichters.

S.K.H., kurz für „Seine Königliche Hoheit“ Kronprinz Frederik wird bei einem Festakt heute um 11 Uhr mit dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit im Roten Rathaus sogar eigene Hans-Christian-Andersen-Botschafter ernennen und zu diesem Zweck mit Nina Hagen, Hans-Olaf Henkel, Sandra Maischberger, John Neumeier, Katja Riemann und Sasha Waltz zusammenkommen. Um 10.45 Uhr empfängt Wowereit das dänische Paar am Hauptportal.

Dänemark ist die älteste Monarchie in Europa, sie reicht mit einer ununterbrochenen Reihe von Herrschern bis ins 10. Jahrhundert zurück. Kronprinz Frederik wurde 1968 als erster Sohn von Königin Margrethe II. von Dänemark und Prinz Henrik geboren. Er studierte unter anderem in Harvard und ist der erste Akademiker der königlichen Familie, deren Lebensstil als sehr bescheiden gilt. Normalerweise gibt es in Dänemark keine Skandale, allerdings verursachte dort vor kurzem die gescheiterte Ehe des jüngeren Bruders des Kronprinzen einiges Aufsehen.

Romantiker mit Sinn für royale Herzgeschichten erinnern sich lieber an die Märchenhochzeit im Mai, als Kronprinz Frederik, der Elitetaucher der dänischen Marine, der 32-jährigen bürgerlichen Australierin Mary Donaldson in der Kathedrale von Kopenhagen das Jawort gab. Hunderttausende säumten den Weg, die Braut trug ein cremefarbenes Hochzeitskleid mit einer mehrere Meter langen Schleppe, dem Bräutigam flossen die Tränen aus den Augen, und halb Europa weinte mit ihm. „Sie haben Ihren Prinzen gekriegt und ein ganzes Königreich dazu“, sagte der Bischof während der Zeremonie zu der schönen Tasmanierin. In einer offenen Kutsche fuhr das Paar dann Richtung Schloss Amalienborg davon.

Ein Happy End, wie von einem Märchendichter erfunden. An diesem Tag haben sie sich die Würde, das Hans-Christian-Andersen-Jahr zu repräsentieren, redlich und nach allen Regeln der Kunst verdient.

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