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Berlin: Mangel an Verantwortung

LESERBRIEF DES TAGES Der Tagesspiegel berichtet, und die Leser antworten. An dieser Stelle deshalb der Leserbrief des Tages: so aktuell und schnell wie die Berichterstattung.

LESERBRIEF DES TAGES

Der Tagesspiegel berichtet, und die Leser antworten. An dieser Stelle deshalb der Leserbrief des Tages: so aktuell und schnell wie die Berichterstattung. Ihre Zuschriften richten Sie bitte an: Verlag Der Tagesspiegel, Demokratisches Forum, 10876 Berlin. Sie können Ihren Leserbrief auch faxen: 030 26009-332. Per E-Mail erreichen Sie uns unter leserbriefe@tagesspiegel.de .

Betrifft: „Einfach zu wenig“ vom 24. Juli 2002.

Arnulf Tänzer irrt, wenn er glaubt, besser bezahlte Politiker seien weniger anfällig für Korruption. Allein der tägliche Blick in die Zeitung bestätigt, wie falsch Herr Tänzer liegt. Vorstände von Großunternehmen, die schon jährliche Millionenbezüge bekommen, lassen sich ungeniert bei ihrem Ausscheiden zu ihrer Versorgung noch -zig Millionen zuschanzen. Das gilt juristisch zwar nicht als Korruption, zeigt aber Überschätzung ihrer persönliche Leistung im Vergleich zu den Leistungen anderer Betriebsangehöriger und totalen Mangel an Verantwortung gegenüber dem Unternehmen.

Moral: Leicht verdientes Geld macht anfällig, sich mehr davon zu holen, in der Wirtschaft und in der Politik. Politiker sollten ihre Privilegien ernsthaft auf den Prüfstand stellen. Warum sind sie zum Beispiel nicht zu denselben Bedingungen altersversichert wie die meisten Bürger, die von ihnen vertreten werden?

Politik muss als Dienst an der Allgemeinheit und nicht als eine lukrative Einkommensquelle verstanden werden.

Barbara John,

Ausländerbeauftragte des Landes Berlin

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