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Dunkle Wolken über dem Buga-Gelände in Rathenow: Am Samstagabend wurde hier ein Mann von einem herabfallenden Ast tödlich verletzt.

© Kitty Kleist-Heinrich

Update

Toter bei Gewittersturm: Mann auf Buga von Ast erschlagen

Auf der Bundesgartenschau wurde während des Sturms am Samstagabend ein Mann von einem herabfallenden Ast tödlich verletzt. Die Buga-Areale in Rathenow bleiben bis zum kommenden Sonnabend geschlossen.

RATHENOW – Ein 49-jähriger Besucher der Bundesgartenschau ist am Samstagabend auf dem Weinberg in Rathenow zu Beginn eines heftigen Gewittersturms von einem Ast erschlagen worden. Auf beiden Buga-Arealen in der 100 Kilometer nordwestlich Berlins  gelegenen Stadt richtete das Unwetter schwere Schäden an. Der Mann war nach Polizeiangaben mit seiner Frau auf dem von alten und mächtigen Bäumen bestimmten Parkgelände unterwegs gewesen, als sich das Gewitter ankündigte. Etwa 150 Meter vom markanten Bismarckturm entfernt, brach ein etwa 25 Zentimeter dicker Ast von einem Baum ab und begrub den Besucher unter sich. Seine Frau holte sofort Hilfe von Wachschutzmännern, die dem Mann aber nicht helfen konnten. Erst die alarmierte Feuerwehr befreite den Verunglückten. Doch ein Notarzt konnte nicht mehr eingreifen. Noch an Ort und Stelle musste er den Tod des Mannes feststellen. Die Frau kam mit einem Schock in ein Krankenhaus. Beide Buga-Parks in Rathenow bleiben wegen Aufräumarbeiten bis einschließlich Freitag geschlossen. Die Gartenanlagen in den vier anderen Orten Brandenburg, Premnitz, Stölln und Havelberg sind nicht von Sperrungen betroffen.

„Wir waren den ganzen Tag mit dem Deutschen Wetterdienst in Kontakt“, sagte Buga-Sprecherin Amanda Hasenfusz dem Tagesspiegel. „Es sah lange Zeit danach aus, also ob das Gewitter an Rathenow vorbeiziehen würde.“ Umso mehr seien sie von der Heftigkeit des Sturms überrascht worden. „Er kam buchstäblich aus heiterem Himmel.“ Mit den ersten Stürmen wurden die Areale geräumt. Doch für den 49-jährigen Mann kam diese Aufforderung zu spät.

Die örtliche Feuerwehr und Rathenows Bürgermeister Ronald Seeger sprachen von den „bisher nicht erlebten Ausmaßen eines Gewittersturms“. Seeger und Buga-Geschäftsführer Erhard Skupch zeigten sich erschüttert vom Todesfall und sprachen den Angehörigen ihr Mitgefühl aus.

Wie sich am Morgen zeigte, hatte der Sturm nicht nur alte, sondern auch junge Bäume in den Parks umgeknickt. Überall in der Stadt gab es Schäden an Dächern. Von einem Bürogebäude an der Bundesstraße 188 stürzte eine komplette Giebelwand ein. Auch der Eisenbahnverkehr war stundenlang gestört gewesen, nachdem ein umgefallener Baum das Gleis der Strecke zwischen Rathenow und Brandenburg (Havel) blockiert hatte. Große Niederschlagsmengen lösten Überflutungen aus, unter anderem im Tunnel unter der Eisenbahn. Hier staute sich das Wasser zeitweise 50 Zentimeter hoch.

Das schöne Wetter und Konzerte zum 25-jährigen Jubiläum des Radiosenders „Antenne Brandenburg“ hatten den ganzen Sonnabend sehr viele Besucher nach Rathenow und in die beiden Buga-.Parks gelockt. Während der Auftritt der Gruppe „bellbook + candle“ noch beginnen konnte, war das mit Spannung erwartete Konzert mit Andreas Bourani abgesagt worden.

Wie die Buga-Geschäftsstelle mitteilte, werden die Aufräumarbeiten in Rathenow die ganze Woche andauern. Auf dem Weinberg müsse schwere Technik zum Einsatz kommen, um umgefallene oder beschädigte Bäume zu entfernen. Zahlreiche Tische, Stühle und Sonnenschirme sind unbrauchbar geworden.  und  müssen beräumt und komplett ersetzt werden. Die eigentlichen Buga-Freiflächen mit der sommerlichen Bepflanzung sind dagegen kaum geschädigt worden.

Während die Buga-Parks erst am kommenden Sonnabend wieder öffnen, kann der Aussichtsturm Skyliner uneingeschränkt besucht werden. Er wurde am Sonntag um 10 Uhr offiziell in Betrieb genommen, Seit der Eröffnung der Buga Mitte April hatte er in der Stadt Brandenburg gestanden. „Wir haben dem Erwartungsdruck vieler Besucher  nachgegeben“, sagte Geschäftsführer Skupch. „Ansonsten bitten wir um Verständnis, dass wir in Rathenow nicht einfach zum Normalbetrieb zurückkehren können. Wir trauen aufrichtig um den verstorbenen Gast und müssen zugleich daran arbeiten, die Gelände wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“

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