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Berlin: Markt der Möglichkeiten

Nach dem Palast-Abriss will Mittes Wirtschaftsstadtrat Zeller den Schloßplatz zu einem Veranstaltungsort machen – der Senat ist überrascht von diesen Plänen

Eine Grünfläche auf dem Schlossplatz „kann nicht das letzte Wort gewesen sein“, sagte gestern Joachim Zeller (CDU), der neue Wirtschaftsstadtrat von Mitte. Der einstige Bezirksbürgermeister will sich mit der bisherigen Vorstellungen von Senat und Bund für eine Zwischenlösung auf dem Schloßplatz nicht abfinden. Man müsse die Planung angesichts der neuen „Zeithorizonte“ bei Palast-Abriss und Neubau des schlossähnlichen „Humboldt-Forums“ überdenken.

Er halte nichts davon, „für einen Haufen Geld eine artifizielle Grünfläche zu planen“. Es müsse ein zentraler, hochwertiger Veranstaltungsort geschaffen werden, etwa für Ausstellungen oder auch für den Weihnachtsmarkt, dem auf Jahre hinaus Planungssicherheit gewährt werden könnte. Alle Leute, die gute Ideen hätten, sollten sich mit diesem Platz und einer Zwischenlösung auseinandersetzen. Einen „Mega-Rummel“, wie von einer Zeitung am Wochenende gemeldet, wolle er hier jedenfalls nicht. Wie berichtet, verzögert sich der Abriss des Palastes wegen neuer Asbestfunde bis mindestens 2008. Auch den Bau des Humboldt-Forums sieht Zeller „weit in die Zukunft verschoben“, eine grüne Brachfläche werde über mehrere Jahre jedenfalls trennend wirken: Sie teile die Stadt zwischen Alex und den Linden und zerschneide auch die Touristenströme.

Bund und Senat hatten sich nach einem landschaftsplanerischen Wettbewerb in diesem Jahr darauf verständigt, als Zwischenlösung eine Rasenfläche mit Plankenwegen aus Lärchenholz anzulegen. Das soll rund 2,1 Millionen Euro kosten. Inzwischen gab es auch von privater Seite viele Alternativ-Vorstellungen, etwa für eine temporäre Kunsthalle.

Manuela Damianakis, Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, zeigte sich am Sonntag von Zellers Vorstoß überrascht. Der Bezirk Mitte sei doch in die bisherige Planung eingebunden gewesen, hieß es.C. v. L.

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