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Berlin: Masur warnt Diepgen - und der Personalrat auch

Der Berliner Gesamtpersonalrat für Wissenschaft, Forschung und Kultur hat in einem offenen Brief an den Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen gewarnt: Durch den immer wieder laut werdenen Ruf nach betriebsbedingten Kündigunen sei der Betriebsfrieden gefährdet. Statt personelle Konsequenzen aus den Defizitskandalen einiger Institutionen zu ziehen, habe die Politik "völlig unberechtigt" Arbeitsplätze zur Disposition gestellt.

Der Berliner Gesamtpersonalrat für Wissenschaft, Forschung und Kultur hat in einem offenen Brief an den Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen gewarnt: Durch den immer wieder laut werdenen Ruf nach betriebsbedingten Kündigunen sei der Betriebsfrieden gefährdet. Statt personelle Konsequenzen aus den Defizitskandalen einiger Institutionen zu ziehen, habe die Politik "völlig unberechtigt" Arbeitsplätze zur Disposition gestellt. Die "aus der finanziellen Not anstehenden Vorhaben" wie Zusammenlegenung von Theaterwerkstätten und -verwaltungen sowie Privatisierungen oder auch Übernahme einiger Häuser durch den Bund bedürften nach Ansicht der Personalvertreter noch der Prüfung. Man gehe aber davon aus, dass sich Diepgen "mit dem Gewicht seines Amtes" vor die Beschäftigten aller Kultureinrichtungen des Landes stelle.

Kritisch zur Berliner Kulturpolitik äußerte sich auch der Chefdirigent der New Yorker Philharmoniker, Kurt Masur. "Ich möchte alle für das Berliner Kulturleben Verantwortlichen aufrufen, nicht kurzsichtig zu handeln, sondern mit Blick auf die erregende Entwicklung einer Stadt, die in kurzer Zeit Zentrum von Europa werden wird", warnt er in einem offenen Brief. "Wenn wir in Deutschland nicht den Ruf einer Kulturnation verlieren sollen, müssen sich auch alle Politiker bewusst sein, dass Kultur zur Lebensqualität eines Volkes gehört und nicht laufend durch Sparmaßnahmen in Frage gestellt werden kann."

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