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Jemand hat die Absicht, ein Mäuerle zu bauen. Der Maultaschenwall an der Schönhauser Allee.

© Free Schwabylon

Maultaschen statt Currywurst: Schwaben bauen das Mäuerle wieder auf

Die obskure Initiative "Free Schwabylon" verschärft ihren Protest gegen die Berliner von Prenzlauer Berg. Die Aktion ist originell, meint unser Kolumnist Stefan Jacobs. Sie wird aber ein böses Ende nehmen. Eine Glosse.

Zuerst die schlechte Nachricht: Es geht wieder um die Schwaben. Jetzt die gute: Die sind luschtiger, als mancher Bundestagsvizepräsident denkt. Die obskure Initiative „Free Schwabylon“, die sich vor gut zwei Wochen zu der Spätzleattacke aufs Käthe-Kollwitz-Denkmal bekannt und ein eigenes Kiezle reklamiert hat, kündigte am Freitag per Rundmail an, „eine Mauer aus Maultaschen um Schwabylon“ zu errichten.

„Wir werden nicht ruhen, bis Schwabylon frei ist.“ Dazu Fotos von gestapelten Teigwaren vor Kulturbrauerei, Bio-Company und Konnopkes Imbiss. Originell, aber nicht zu Ende gedacht: Glauben die denn, die von ihnen geschmähten Eingeborenen werden sie ohne Schikanen raus- und wieder reinlassen? Schon mal was von „Gänsefleisch mol ihr’n Gofforraum offmach’n“ gehört? Schwabylon wird nicht frei sein, Freunde, sondern eng. Wer jetzt noch übers Mäuerle springt – Helm auf, Gewehr geschultert – kommt vielleicht als Foto in die Geschichtsbücher. Alles schon mal dagewesen.

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