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Medien: "Berliner Zeitung" will Redakteure auf Stasi-Mitarbeit prüfen lassen

Bei der "Berliner Zeitung" hat ein weiterer Journalist seine Tätigkeit als Informeller Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit eingeräumt. Nun plant die Chefredaktion eine unabhängige Überprüfung ihrer Redakteure.

Der - nicht namentlich genannte - Mitarbeiter gab am Montag in der Redaktionskonferenz zu, seit seinem 18. Lebensjahr bis zur Wende für die DDR-Staatssicherheit als Informeller Mitarbeiter (IM) tätig gewesen zu sein. Die Chefredaktion der "Berliner Zeitung" plant nun eine Überprüfung ihrer Mitarbeiter durch eine unabhängige Institution. Hierfür lasse sie gerade die rechtlichen Voraussetzungen klären, hieß es.

Bereits am Freitag hatte nach Angaben des Blattes ein Leitender Redakteur der Zeitung eingeräumt, als Student zwei Jahre für die Stasi als IM tätig gewesen zu sein. In der Wochenendausgabe hieß es, die Chefredaktion werde die jetzt aufgetauchte Akte über ihren Ressortleiter Magazin, Thomas Leinkauf, sichten und bewerten. Über das Ergebnis der Untersuchung werde die Zeitung ihre Leser informieren.

Zuvor hatte die Tageszeitung "Die Welt" berichtet, Leinkauf sei IM der DDR-Staatssicherheit gewesen. Er habe als Student unter dem Decknamen "Gregor" für die Hauptverwaltung Aufklärung gearbeitet. Leinkauf bestätigte dem Blatt, kurze Zeit für den Geheimdienst tätig gewesen zu sein, dies aber nicht öffentlich gemacht zu haben. Während seiner Arbeit bei der "Berliner Zeitung" habe er keine Kontakte mehr zur Stasi gehabt. (küs/ddp)

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