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Berlin: Mehr als acht Windstärken: Die Versicherungen müssen zahlen Bilanz der Allianz: Zwei Millionen Euro Schäden in Berlin

Der Sommerorkan, der am Mittwoch durch Berlin tobte, wird die Versicherungen teuer zu stehen kommen: Allein die Allianz-Versicherung erwartet nach ersten Einschätzungen im Großraum Berlin rund 2000 Schadensmeldungen im Wert von zwei Millionen Euro. „In den vier Bundesländern Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt zusammen erwarten wir acht- bis zehntausend Schadensfälle, die um die acht Millionen Euro kosten werden“, sagte Oliver Santen, Sprecher der Allianz-Versicherung in Berlin am Donnerstag.

Der Sommerorkan, der am Mittwoch durch Berlin tobte, wird die Versicherungen teuer zu stehen kommen: Allein die Allianz-Versicherung erwartet nach ersten Einschätzungen im Großraum Berlin rund 2000 Schadensmeldungen im Wert von zwei Millionen Euro. „In den vier Bundesländern Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt zusammen erwarten wir acht- bis zehntausend Schadensfälle, die um die acht Millionen Euro kosten werden“, sagte Oliver Santen, Sprecher der Allianz-Versicherung in Berlin am Donnerstag. Denn das Hauptkriterium für die Zahlungen der Versicherungsleistung hat der Sturm erfüllt: Er war acht Windstärken stark. Sind die Winde langsamer, zahlt die Versicherung nicht für einen Sturmschaden, sagt Santen. In Berlin und Umland registrierte der Wetterdienst Meteomedia Windgeschwindigkeiten von bis zu 152 Stundenkilometern, das entspricht einer Windstärke von vierzehn.

Nun stellen sich viele Bürger die Frage: Welche Versicherung kann ich in welchem Schadensfall nutzen? Zunächst sind da die Schäden durch den starken Wind. Bei Autos richteten am Mittwoch vor allem umgestürzte Bäume Schaden an – immerhin wurden im Stadtgebiet 2500 umgestürzte Bäume registriert. Eine Vollkaskoversicherung wird zahlen. Ist man nur Teilkasko-versichert, verlangt die Allianz eine Selbstbeteiligung von 325 Euro. Wenn der Sturm einem das Dach vom Kopfe weht, greift die Gebäudeversicherung ein. Für beschädigte Gegenstände im Haus oder in der Wohnung selbst gewährt die Hausratsversicherung ihre Leistung. „Aber nur, wenn nicht alle Fenster sperrangelweit offen standen“, schränkt Allianz-Sprecher Santen ein. Und: Bei beiden Versicherungen sind Folgeschäden durch das Eindringen von Regen durch Gebäudeöffnungen nur versichert, wenn diese Öffnungen durch den Sturm entstanden sind. Bei vom Sturm eingedrückten Scheiben zahlt die Glasversicherung das neue Fenster – allerdings nicht, wenn nur ein paar Schrammen auf dem Glas zu sehen sind.

Bei schlimmeren Verletzungen durch Äste, Bäume oder sonstige durch die Luft wirbelnde Gegenstände ist die Unfallversicherung zuständig, die einem über längeren Zeitraum eine Rente zahlt. Die private Haftpflichtversicherung könnte nach dem Orkan ebenfalls zum Zuge kommen: zum Beispiel, wenn die Satellitenschüssel am eigenen Haus nur locker befestigt war und dann den Nachbarn verletzt. Auch wenn der morsche Baum aus dem eigenen Garten auf ein Auto fällt, ist man selbst schuld: „Jeder ist verpflichtet, regelmäßig die Standfestigkeit der Bäume auf seinem Grundstück zu kontrollieren“, sagt Elke Weidenbach von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Ist der Geschädigte nicht unfallversichert, kann es sein, dass die Haftpflichtversicherung ihm Schadenersatz zahlen muss.

Beim Sturm – wenn er denn acht Windstärken aufweisen kann – sind die Versicherer also zahlungsbereit. Bei den meist dazugehörigen Regengüssen und den entstehenden Überschwemmungen sieht es anders aus: Hier bedarf es bei Wohngebäude- und Hausratsversicherung einer Zusatzversicherung. Verbraucherzentrale und Versicherer raten dringendst, die Sturmschäden der Versicherung so schnell wie möglich zu melden.

Langfristig könnte der Berliner Sturm die Versicherungen teurer machen: Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft kündigte an, dass die Sturmschäden insgesamt im Jahr 2002 die Prämien für Gebäudeversicherungen erhöhen könnten. fw

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