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Berlin: Mehr davon

Die Adidas-Arena vor dem Reichstag ist fast fertig, das Olympiastadion sowieso – unzählige Millionen sind für die Fußball-Weltmeisterschaft schon ausgegeben: nun bekommt der normale Berliner auch was. Plötzlich sind sie überall zu finden, Kolonnen fleißiger Helfer, die die Stadt verschönern.

Die Adidas-Arena vor dem Reichstag ist fast fertig, das Olympiastadion sowieso – unzählige Millionen sind für die Fußball-Weltmeisterschaft schon ausgegeben: nun bekommt der normale Berliner auch was. Plötzlich sind sie überall zu finden, Kolonnen fleißiger Helfer, die die Stadt verschönern. Es sind die kleinen Dinge, die mit dem großen Ereignis versöhnen. Da werden plötzlich in U-Bahnhöfen die seit langem verschmierten Fahrkartenautomaten neu gestrichen. Liebevoll werden auf bislang verwahrlosten Plätzen Hecken geschnitten, Unkraut gejätet und fehlende Steine ergänzt, über die man seit langem klaglos stolperte. Ist es Einbildung, oder haben nun auch Bauarbeiter die neue Schnelligkeit entdeckt? Manches Bauvorhaben geht jetzt atemberaubend schnell dem Ende zu, nachdem zuvor monatelang nichts geschah. Und plötzlich sind auch die Fahrbahnmarkierer unterwegs, aufgetaucht wie der Frühling. Auf der Bülowstraße wird makellos weiß gespurt und auch am Theodor-Heuss-Platz ist das Wirrwarr einiger Markierungs-Generationen verschwunden. Die Stadt wird schön. Das lassen wir uns gerne gefallen. Mehr davon. Noch 26 Tage bis zum Anstoß.

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