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Berlin: Mehr Krach am Lehrter Bahnhof durch das kürzere Dach

Am Lehrter Bahnhof wird es lauter als bisher geplant. Weil das Dach des neuen Bahnhofs nach einer Intervention von Bahnchef Hartmut Mehdorn kürzer ausfällt als vorgesehen war, ist vom Lärm der Züge mehr zu hören.

Am Lehrter Bahnhof wird es lauter als bisher geplant. Weil das Dach des neuen Bahnhofs nach einer Intervention von Bahnchef Hartmut Mehdorn kürzer ausfällt als vorgesehen war, ist vom Lärm der Züge mehr zu hören. Deshalb laufen zurzeit neue Schallberechnungen. Nach einem städtebaulichen Wettbewerb soll rings um den Bahnhof und vor allem am Ufer des Humboldthafens ein neues Stadtquartier entstehen – auch mit Wohnungen.

Nach den ursprünglichen Plänen des Hamburger Architekturbüros von Gerkan, Marg und Partner wäre die Bahnsteighalle 451 Meter lang geworden. Auch der längste ICE hätte dann unter das Dach gepasst. Um die Arbeiten, die dem Zeitplan um Jahre hinterher sind, zu beschleunigen, entschied sich Mehdorn für eine Kurzvariante der Halle beim trotzdem bisher teuersten Bahnhofs-Neubau. Die Halle wird mit nur noch 321 Meter exakt 130 Meter kürzer ausfallen.

So passen nur noch die kurzen ICE-Züge komplett unter das Dach. Der „lange“ ICE 1 mit zwölf Mittelwagen ist jedoch 357 Meter lang, der längste ICE als Doppeleinheit misst sogar 411 Meter. Somit müssen nicht nur bei den ersten und letzten Wagen Fahrgäste im Freien aussteigen, im Freien stehen in der Regel auch die Triebköpfe mit den Motoranlagen der Züge. Die modernen Fahrzeuge sind zwar nicht mehr so laut wie die Diesellokomotiven der ehemaligen Reichsbahn, doch zu hören sind sie allemal.

Die Halle habe rechtlich für den Schallschutz keine Rolle gespielt, sagte dazu Michael Baufeld von der DB Verkehrsbau. Die Verkürzung wirke sich deshalb auf das Genehmigungsverfahren nicht aus. Trotzdem ist für die Kurzform des Daches ein Planänderungsverfahren erforderlich, das auch die vom Zugverkehr ausgehenden Lärmemissionen berücksichtigt. Obwohl dieses Verfahren nicht abgeschlossen ist, können die Arbeiten weitergehen. Bei nachträglichen Auflagen müsste die Bahn nachbessern. Für das kürzere Dach gibt es zudem auch noch keine abschließende Genehmigung. Teilgenehmigungen werden nach Baufelds Angaben zeitgleich mit dem Baufortschritt erteilt. Im Zeitplan liege man.

Am Freitag gab es bei der Montage des Daches einen Unfall, bei dem ein Arbeiter verletzt wurde. Er war auf dem Dach ausgerutscht - aber durch ein Seil gesichert. Klaus Kurpjuweit

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