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Berlin: Mehr Tempo gegen den Stau

Auf der Baustelle vor dem Flughafen Tegel wird jetzt auch am Wochenende gearbeitet. Allerdings wird damit nur der bisherige Rückstand aufgeholt

An dem Nadelöhr vor dem Flughafen Tegel wird jetzt auch sonnabends und sonntags gearbeitet. Dies sei mit den Baufirmen bereits vor Beginn der Arbeiten vereinbart worden, teilte die Stadtentwicklungsverwaltung mit. Der fast tägliche Stau wird damit allerdings nicht aufgelöst. „Damit müssen wir leben, bis die Arbeiten beendet sind“, sagte Flughafensprecherin Rosemarie Meichsner.

Mit den Arbeiten am Wochenende soll die Verzögerung aufgeholt werden, die durch das Wetter verursacht worden sei, teilte die Stadtentwicklungsverwaltung mit. Die Asphalt- und Abdichtungsarbeiten vertrügen keine Nässe. Bei Regen müssen diese Arbeiten eingestellt werden. Zudem müssten die reparierten Stellen trocknen. Auch in dieser Zeit könne nicht voll gearbeitet werden, so dass der Eindruck entstehen könne, es gehe nicht voran. Diese Pausen seien jedoch im Terminplan berücksichtigt. Bei gutem Wetter hatten die Baufirmen in der ersten Phase sogar eine Woche gewonnen.

Die Arbeiten hatten am 14. Juni begonnen und sollen bis 17. September dauern. Mit dem Stau hatten die Planer gerechnet. Dabei gebe es völlig unterschiedliche Stoßzeiten, sagte Meichsner: Die Autos stauten sich auch zu Zeiten mit wenig Flugverkehr. Umgekehrt gehe es oft gut voran, wenn man nicht damit rechne. Vorsichtshalber sollten Passagiere für die Fahrt zum Flughafen eine halbe Stunde Pufferzeit einplanen.

Alternativen zu der Zufahrt gebe es nicht, sagten Meichsner und Petra Rohland von der Stadtentwicklungsverwaltung übereinstimmend. Eine Ersatztrasse für Fahrten aus dem Norden am Novotel vorbei über Bundesgelände scheitert am Nein des Bundes. Hier hatte zuletzt der CDU-Bundestagsabgeordnete Roland Gewalt vorgeschlagen, eine „Nottrasse“ über das ADAC-Übungsgelände zu schaffen. Doch die Trasse würde über einen Golfplatz und das Gelände des Hotels führen, konterte der ADAC. Wäre eine Streckenführung über das Übungsgelände möglich, hätte man dies selbst angeboten. Der ADAC war bereits in der Planungsphase dabei.

Auch der Vorschlag, den vom Saatwinkler Damm einmündenden Querverkehr zu unterbinden, habe sich als untauglich erwiesen. Dann könnten zwar an der Kreuzung die Ampeln abgeschaltet werden und die Zufahrt zum Flughafen wäre in der Rotphase nicht unterbrochen, doch damit ginge auch die Verbindung zwischen Wedding und Spandau am Hohenzollernkanal entlang verloren. Außerdem entlaste die Zufahrt über den Saatwinkler Damm die Hauptstrecke.

Die Idee, auf dem Mittelstreifen eine zusätzliche Spur zu schaffen, sei aus statischen Gründen nicht möglich, so Meichsner. Die Planer hatten sogar geprüft, eine Behelfsbrücke zu bauen. Die Idee wurde aber aus Kostengründen verworfen.

Am Flughafen rächt sich jetzt die „Planung“ der vergangenen Jahre: Er hat nur eine Zufahrt. Eine weitere sowie einen U-Bahn-Anschluss sollte es erst geben, wenn ein zweites Terminal gebaut wird. Aus der Erweiterung wurde aber nichts und so quält sich der Verkehr weiter durch das Nadelöhr.

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