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Berlin: Mehr Werbung für die Funkausstellung

Messe will mit 1500 Großplakaten mehr Besucher anlocken – und Kritik aus der Industrie widerlegen

Die Messe Berlin kämpft um den Status der Internationalen Funkausstellung (Ifa) als weltweit wichtigstes Schaufenster der Unterhaltungselektronik – und verstärkt die Werbung. „Die Zahl der Großflächenplakate ist von 275 auf 1087 gestiegen“, sagte Messesprecher Reinhard Bank. Er bestritt damit den Eindruck des deutschen Vodafone-Chefs Jürgen von Kuczkowski, es werde „nicht ausreichend Werbung gemacht“. Im Tagesspiegel-Interview hatte dieser bezweifelt, dass die Messe „von der übrigen Republik überhaupt noch wahrgenommen wird“. Nicht einmal in Berlin habe er Plakate gesehen.

Der Messesprecher zeigte sich irritiert, dass ausgerechnet einer der großen Aussteller „Unsinn“ verbreite. Außer Großplakaten gebe es 450 kleinere Werbeträger in Berlin und Potsdam – darunter vor allem die Plakate an Bushaltestellen sowie in U- und S-Bahnhöfen. In diesem Bereich sei der Aufwand gegenüber 2001 gleich geblieben. Seit Sonntag strahlen 14 Rundfunkstationen die Radiowerbung aus. Zusätzlich weisen die ARD-Sender auf ihre eigenen Ifa-Veranstaltungen hin.

Für die Berlin Tourismus Marketing GmbH (BTM) ist die Funkausstellung „nach wie vor eine der wichtigsten Messen Berlins“. Deshalb werde sie seit Monaten „in allen unseren Publikationen erwähnt“, so Sprecherin Natascha Kompatzki. Dazu gehört ein mehrsprachiger Mediendienst mit weltweit 2000 Adressaten. Auch im Internet ( www.btm.de ) weisen die Tourismuswerber auf die Ifa hin. „Preisgünstige Hotelzimmer werden schon knapp“, sagt Kompatzki.

Die Messe Berlin meldet für die 44. Funkausstellung die Rekordbeteiligung von 1007 Ausstellern aus 37 Ländern ( www.ifa-berlin.de ). Vor zwei Jahren hatten sich 915 Firmen und Institutionen präsentiert. Gewachsen ist vor allem die Beteiligung aus Südostasien. Das am stärksten vertretene Land ist China mit 243 Ausstellern; es folgen Taiwan, Japan und Südkorea. Allerdings wurde die Ifa von neun auf sechs Tage verkürzt – auf Wunsch der Industrie, wie es heißt. Die Besucherzahl dürfte also weiter sinken. Ohnehin hat der Andrang stark abgenommen. Kurz nach dem Mauerfall war 1991 mit 516000 Neugierigen ein Höhepunkt erreicht worden, vor zwei Jahren kamen nur noch 370000 .

Eine grundlegende „Modernisierung“ der Messewerbung empfiehlt Peter Kaiser von der Berliner Werbeagentur Flaskamp, die nicht an der Kampagne beteiligt ist „Das ganze Design ist nun einmal schon sehr alt.“

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