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© dpa

Merkel-Besuch in Neukölln: Küss die Hand à la Turca, Frau Kanzlerin

In den türkischen Medien ist Ufuk Satici ein kleiner Star. Der 17-jährige Berliner küsste Angela Merkel bei ihrem Neukölln-Besuch die Hand - und gewann eine Wette.

Mit soviel Kontakt zur türkischen Kultur hatte die Kanzlerin bestimmt nicht gerechnet: Beim Besuch einer Neuköllner Berufsschule sprach sie ein Jugendlicher auf der Straße an, der flink nach ihrer Hand griff, sie küsste und an seine Stirn führte. „Bei uns ist der Handkuss ein Zeichen von Respekt gegenüber Älteren“, sagte Ufuk Satici dem Tagesspiegel, „und ich respektiere sie“. Doch der Charmeur aus der 11. Klasse gibt zu, dass der Grund für die Ehrerbietung gegenüber der Politikerin eigentlich ein anderer war: „Ich hatte in der U-Bahn mit einem Freund gewettet, dass ich mich traue“. Er habe jedoch nicht damit gerechnet, dass er wirklich an sie rankomme. „Als sie vorbeilief, habe ich sie dann einfach gefragt.“

Der mutige Vorstoß amüsierte offenbar nicht nur seine umherstehenden Mitschüler, sondern auch Merkel selbst. „Sie hat gelacht, ist aber schnell weitergegangen“, berichtet der Schüler. Sie habe gewirkt, „wie ein normaler Mensch“. Der 17-Jährige findet es „total nett“, dass die Kanzlerin am Montag bei ihnen in der Lise-Meitner-Schule vorbeigeschaut hat. „Das hätte ich nicht gedacht“, sagt er. Inzwischen ist der Berliner in den türkischen Medien ein kleiner Star. Die Zeitung „Hürriyet“ fragte seine Mutter, wie sie es geschafft habe, ihren Sohn so gut zu erziehen. Die Milliyet titelte über ihrem Bericht: „Darf ich Ihre Hand küssen, Tante Merkel?“.

Ferda Ataman

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