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Berlin: Messegelände: Hochhaus mit Betten statt Büros

Für ein geplantes Hotelhochhaus und eine fünf- bis sechsgeschossige Randbebauung am Messedamm 1 / Ecke Kaiserdamm gibt es neue Investoren, die zur Jahresmitte mit den Arbeiten beginnen wollen. Das bestätigte gestern der Architekt Eike Becker.

Für ein geplantes Hotelhochhaus und eine fünf- bis sechsgeschossige Randbebauung am Messedamm 1 / Ecke Kaiserdamm gibt es neue Investoren, die zur Jahresmitte mit den Arbeiten beginnen wollen. Das bestätigte gestern der Architekt Eike Becker. Ursprünglich hatte er das 19-geschossige Hauptgebäude Mitte der 90er Jahre als Zentrale der Berliner Volksbank entworfen. Dann aber zog diese an den Potsdamer Platz, und das Gelände blieb eine Brache.

Das runde Hochhaus solle ein 350-Betten-Hotel der Kategorie "drei bis vier Sterne" aufnehmen, sagte Becker. Es gebe "intensive Gespräche mit zwei möglichen Betreibern" und weitere Interessenten. In dem Gebäude ist auch ein 6000 Quadratmeter großes Fitness- und Wellnesszentrum mit Schwimmbad und Sauna geplant. Die Nachbarbauten am Grundstücksrand sind für Büros, Läden und Wohnungen gedacht.

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Die Kosten dürften unverändert bei etwa 300 Millionen Mark liegen, schätzt der Architekt. Federführend ist nun eine Projektentwicklungs-Gesellschaft, die Münchener Beteiligungs Verwaltungs AG.

Im derzeit laufenden Bebauungsplan-Verfahren wollen das Bezirksamt und die Planer noch über mehrere Punkte verhandeln. So planen die Investoren bisher nur einen Wohnanteil von zehn Prozent. Die CDU-Fraktion signalisierte im Bauleitplanungsausschuss, dies zu akzeptieren, weil die verkehrsreiche Ecke als Wohnlage nur wenig attraktiv sei. Die Grünen fordern dagegen einen höheren Anteil. Außerdem wollen die Investoren einen öffentlichen Weg über das Gelände nachts aus Sicherheitsgründen sperren und ein Atrium im Hochhaus entgegen der ursprünglichen Planung nicht für Ausstellungen oder andere öffentliche Zwecke nutzbar machen.

Das Hotelprojekt ist nicht das einzige in der Umgebung des Messegeländes. Wie berichtet, plant eine Tochterfirma der Landesbank Hessen-Thüringen einen 100 Meter hohen "ICC-Tower" auf dem Parkplatz gegenüber dem Internationalen Congress Centrum. Darüber hinaus gibt es auch Interessenten für ein 70 bis 80 Meter hohes Hotelgebäude am Hammarskjöldplatz vor dem Messe-Haupteingang. Letzteres lehnt das Bezirksamt jedoch aus städtebaulichen Gründen ab. Der Rat der Bürgermeister bestärkte Charlottenburg-Wilmersdorf gerade in seiner Auffassung, dass die Bauplanungen für das Messegelände eine Angelegenheit des Bezirks und nicht des Senats seien.

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