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Berlin: Messer im Rücken nach Massenschlägerei

16-jähriger Libanese erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Die Mordkommission ermittelt

Dem schnellen Eingreifen der Ärzte verdankt ein 16jähriger Libanese sein Leben. Passanten hatten den Jugendlichen, wie in einem Teil der gestrigen Auflage berichtet, am Dienstagnachmittag mit lebensgefährlichen Stichverletzungen im Oberschenkel und im Rücken in einem Hausflur an der Soldiner Straße in Wedding gefunden. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur. Inzwischen ermittelt die 6. Mordkommission.

Gegen 15 Uhr soll es am U-Bahnhof Osloer Straße zu einer Massenschlägerei zwischen etwa 20 Jugendlichen und jungen Erwachsenen gekommen sein. Als die Polizei dort eintraf, war aber schon alles vorüber. Zeugen für diesen Vorfall gibt es „keine richtigen“, sagte der Leiter der Mordkommission, Konrad Zehnpfenning.

Der Hausflur, in dem der Jugendliche gefunden wurde, liegt nur wenige hundert Meter vom U-Bahnhof entfernt. Wie der Verletzte dorthin kam, ist noch ungeklärt. Ebenso sind die Hintergründe der Massenschlägerei nicht bekannt. In einer ersten Befragung sagte der 16-Jährige der Kriminalpolizei, er sei „durch Zufall da reingeraten“.

Am U-Bahnhof Osloer Straße treffen sich häufig Weddinger Jugendliche. Es sei aber kein typischer Ort, an dem Jugendgruppen sich prügeln, sagte ein Polizeibeamter, der sich mit Jugendgruppengewalt beschäftigt. Allerdings wird immer schneller und häufiger zum Messer gegriffen. Die Zahl der Auseinandersetzungen unter Jugendlichen, bei denen Stichwaffen eingesetzt wurden, ist nach Auskunft von Christine Burck, Leiterin der Zentralstelle für Jugendsachen bei der Polizei, im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Das Messer sei eine bei Jugendlichen beliebte Waffe - leicht zu erwerben und problemlos in der Kleidung unterzubringen.

Erst vor knapp drei Wochen waren auf dem U- und S-Bahnhof Wittenau in Reinickendorf zwei russischstämmige 15 und 16 Jahre alte Jugendliche überfallen worden. Der 15-Jährige erlitt lebensgefährliche Stichverletzungen. Sein Begleiter erhielt einen Stich in die Hand, als er die Angreifer abzuwehren versuchte. Beide waren im Eingangsbereich des Bahnhofs von vier arabischen oder türkischen Jugendlichen angeblich ohne Vorwarnung überfallen worden. Der Polizei gelang es bis heute nicht, die Täter zu fassen.weso

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