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Berlin: Mexikos neue Botschaft: Weiße Säulen dienen als Blickfang

Aus den großen Fenstern seines Büros im dritten Stock sieht Roberto Friedrich auf die Nordischen Botschaften, auf das Haus der Konrad-Adenauer-Stiftung schräg gegenüber, auf den Tiergarten und auf sehr viel Straßenverkehr. Noch riecht es nach Farbe, noch fehlt das Mobiliar, aber in gut einem Monat kann die Arbeit im neuen Haus richtig beginnen.

Aus den großen Fenstern seines Büros im dritten Stock sieht Roberto Friedrich auf die Nordischen Botschaften, auf das Haus der Konrad-Adenauer-Stiftung schräg gegenüber, auf den Tiergarten und auf sehr viel Straßenverkehr. Noch riecht es nach Farbe, noch fehlt das Mobiliar, aber in gut einem Monat kann die Arbeit im neuen Haus richtig beginnen. Mexikos Botschafter Roberto Friedrich, die Architekten Teodoro Gonzáles de Léon und Francisco Serrano sowie Bauherr Klaus Groth stellten gestern die neue diplomatische Vertretung an der Klingelhöferstraße in Tiergarten vor. Heute wird das Haus offiziell übergeben, Außenministerin Rosario Green hat sich angekündigt.

Mit der 20 Millionen Mark teuren Botschaft setzt das Tiergarten-Dreieck, das mit den Nordischen Botschaften schon Aufsehen erregt hat, einen weiteren architektonischen Höhepunkt. "Wir wollten ein Stück modernes Mexiko nach Berlin bringen", sagte Friedrich, ein Haus, das Mexiko näher an Europa und Deutschland heranbringe. Der Neubau der "Embajada de Mexico en Berlin" ist bereits begehrtes Foto-Objekt geworden. Auffallend ist seine schräge Fächerfassade aus 40 hohen Säulen weißen Marmorbetons, die sich - je nach Blickwinkel - zu bewegen scheinen. Zwischen den Säulen, die das Haus fast wie gerippt erscheinen lassen, sind Fenster. So soll die Fassade höchste Transparenz, aber auch Solidität verkörpern, Monumentalität und Leichtigkeit.

Das runde Atrium dahinter wirkt mit dem treppenförmig angelegten Garten wie ein helles Auditorium; auch hier wurde weißer Marmorbeton verwendet, aber auch viel Glas für das Dach und den Aufzug.

Die Eingangshalle ist so großzügig bemessen, dass deutsche Bauherrn, wie Klaus Groth meinte, gleich die Frage der Wirtschaftlichkeit stellen dürften. Er aber sieht hier neue Maßstäbe gesetzt; und er ist von den Architekten so begeistert, dass er sie für weitere Projekte in Berlin interessieren will. Das Atrium läßt fast vergessen, dass die Botschaft auch noch ein Kulturzentrum und Büros und Konferenzsäle hat, die über den gläsernen Aufzug, aber auch über schmale Metalltreppen zu erreichen sind. So bescheiden erschließen sich die Büros für das Konsulat und Räume für Seminare, Ausstellungen, Film- und Theatervorführungen.

Mexiko wird Tür an Tür mit den Vertretungen von Luxemburg, Malta und Malaysia arbeiten, später kommt auch der Jemen dazu. Weitere Nachbarn im Tiergarten-Dreieck sind der Verband der Privaten Bausparkasssen und das Deutsche Verkehrsforum. Die Botschaft wird sich am Nachbarschaftsprojekt "Tiergarten-Salon" beteiligen, das mit verschiedenen Veranstaltungen an die alte Berliner Salonkultur anknüpfen will.

Im Tiergarten-Dreieck leben inzwischen über 200 Personen in 100 City-Appartements und 60 luxuriösen Eigentumswohnungen. Zentrum der Anlage, zu der auch die CDU-Bundeszentrale gehört, ist ein 6000 Quadratmeter großer Park, der tagsüber öffentlich zugänglich ist.

Christian van Lessen

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