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Berlin: Mieterprotest in der Siedlung Lentzeallee Verkauf an Investor beunruhigt Anwohner

Laken mit Protestparolen hängen aus vielen Fenstern der kleinen Reihenhäuser an der Lentzeallee in Wilmersdorf. Denn die Wohnungsbaugesellschaft Gesobau hat die denkmalgeschützte Siedlung nahe dem Platz Am Wilden Eber an die Stuttgarter Holding IWG verkauft.

Laken mit Protestparolen hängen aus vielen Fenstern der kleinen Reihenhäuser an der Lentzeallee in Wilmersdorf. Denn die Wohnungsbaugesellschaft Gesobau hat die denkmalgeschützte Siedlung nahe dem Platz Am Wilden Eber an die Stuttgarter Holding IWG verkauft. Mieter fürchten um den Charakter der Gegend und ihr Bleiberecht. Jetzt gab es dazu eine Sitzung des bezirklichen Planungsausschusses mit Anwohnern.

Auf 4000 Quadratmetern ist ein Neubau geplant. Der Bezirk müsse dies erlauben, weil die Bebauungsdichte noch gering sei, sagte Stadtplanungsamtsleiter Rainer Latour. An den Mietverträgen ändere sich nichts, betonte Baustadtrat KlausDieter Gröhler (CDU): „Kauf bricht nicht Miete.“ Sollte der Investor Häuser an Dritte weiterverkaufen, seien Eigenbedarfsklagen möglich. In jedem Fall gelte aber ein siebenjähriger Kündigungsschutz. Der Investor will auch Mietern den Kauf anbieten – nach deren Meinung jedoch zu einem überhöhten Preis.

Eine Mietergenossenschaft hatte der Gesobau 5,1 Millionen Euro für die Siedlung geboten. Die IWG zahlt dem Vernehmen nach aber 5,9 Millionen Euro. Investorenvertreter waren der Einladung in den Ausschuss nicht gefolgt. Stadtrat Gröhler kritisierte, die Firma benehme sich „wie ein Elefant im Porzellanladen“ und schüre Unsicherheit. Mehrere Stadträte des Bezirks wollen das Unternehmen zu einem Treffen auffordern. CD

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