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Konzert in Berlin: Mighty Oaks - Wie die mächtigen Eichen entstanden

Rock, Folk und Alternative, verbunden mit sehnsüchtigen Texten - Das sind die „Mighty Oaks“. Am 13. November beginnt ihre Europatournee „The Golden Road“ in Berlin. Wir haben sie getroffen.

Die Folk-Band "Mighty Oaks" besteht aus Ian Hooper, Claudio Donzelli und Craig Saunders. Geboren sind sie in den USA (Ian), England (Craig) und Italien (Claudio). Sie wohnen und proben gemeinsam in Berlin.

Wie habt ihr drei zueinander gefunden?

Craig und ich (Ian) haben früher in Hamburg gewohnt und uns in der Songwriter-Szene kennengelernt. Wir verstanden uns von Anfang an sehr gut, wahrscheinlich in erster Linie, weil wir miteinander normal auf Englisch kommunizieren konnten. Wir traten dann beide auf einem kleinen Festival auf, auf dem auch Claudio gespielt hat. Wir haben ihn im Laufe des langen Wochenendes gut kennenlernen können. Als Claudio und ich uns unabhängig voneinander entschieden haben, nach Berlin zu ziehen, haben wir uns dort wieder gefunden und angefangen abends und an den Wochenenden zu jammen. Das hat immer mehr Spaß gemacht und wurde immer ernster und ernster...and here we are now. 
Was war euer schönster Auftritt bis jetzt und auf welche Stadt freut ihr euch bei der Europatour am meisten?

DAS ist eine schwierige Frage! Wir spielen immer wieder sau schöne Konzerte mit einem Wahnsinnspublikum! Wir haben gerade sogar das Gefühl, dass die Konzerte und das Publikum immer besser werden, da die Fans, die länger am Start sind, schön eingegrooved sind und die neuen die Konzerte voll abfeiern. Wir haben richtig gute Shows in Berlin, München, London, Oslo, Hamburg, Köln, hach...die sind alle geil!
Wie würdet ihr eure Musik selbst beschreiben?

Danke für die Gelegenheit, selber was dazu zu sagen, statt uns in eine Schublade zu stecken. Die erste Platte HOWL ist zweifelsohne von vielen akustischen Instrumenten und Gesangsharmonien geprägt. Insofern nehmen die Lieder einen etwas folkigen Songwriter Stil an, der eine Größe und Tiefe durch E-Gitarren und Klavier bekommt.

Wir haben uns im Laufe der letzten zwölf Monate aber sehr entwickelt, seitdem wir die Platte geschrieben, produziert und veröffentlicht haben. Wir sind sehr viel rumgekommen und haben unglaublich viele Shows gespielt. Wenn man ein Livekonzert sieht und hört, merkt man sofort, dass wir in erster Linie eine Rock Band sind.  
Hört ihr privat auch nur Rock-Musik?

Wir hören eine Vielfalt von Musik an, und das sehr oft, da wir so oft im Tourbus hocken. Wir hören viel Led Zeppelin, Tom Petty, The Boxer Rebellion, Shakey Graves, Bonobo, Miles Davis, Modest Mouse, Bruce Springsteen, The War On Drugs, Fleet Foxes, Michael Jackson, Atmosphere, Blue Scholars, CCR, Chet Faker, First Aid Kit, Local Natives, und viel mehr. 

Woher nehmt ihr die Inspiration für eure Texte?

Bisher drehen sich fast alle Lieder um Ausschnitte aus meinem Leben. 

Zum Beispiel?
Alle unsere Lieder sind persönliche Lieder. Wir schreiben keine Songs, die für uns keine Bedeutung haben. Bei „Brother“ zum Beispiel geht es um die Freundschaft zwischen mir und meinem besten Freund aus Kindertagen in Seattle. „Captains Hill“ und „When I Dream I See“ sind über meine Familie und besonders meine Mutter, die 2012 gestorben ist.

Welchen Hintergrund hat euer Bandname „Mighty Oaks“?

Als wir uns kennengelernt haben waren wir Solo Künstler mit wenig Erfolg. Das war auch alles okay so, da wir Jobs hatten und nie dachten, dass Musik machen Realität werden könnte. Aber als wir uns entschieden haben, eine Band zu gründen, haben wir das gemacht, um Schritte vorwärts zu gehen. Es gibt einen Spruch: "mighty oaks from little acorns grow." Wir waren die kleinen Eicheln und wir wollten zusammen eine große Eiche werden.

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Ihr kommt aus drei unterschiedlichen Ländern: Kommt es da manchmal zu kulturell bedingte Konflikten?

Wenn wir einander in die Haare kommen, liegt's nicht an unseren kulturellen Unterschieden, eher an unseren Persönlichkeiten. Ich bin zum Beispiel sehr direkt und sage was ich denke. Claudio ist sehr gefühlvoll und sensibel. Und Craig liegt irgendwo dazwischen. 
Seit wann ist Musik zu eure Leidenschaft?

Seit immer, natürlich! Meine Mutter kam aus Dublin und mein Vater spielt in einer Irish Band. Bei mir zu Hause war immer Musik. Claudio hat schon als kleiner Bub an der Adriaküste klassisches Klavier studiert. Craig war einfach immer Fan und hat sich selbst als Teenager Gitarre beigebracht. 

Ihr lebt alle drei in Berlin: Was für eine Bedeutung hat die Stadt für euch und eure Musik?

Wir kommen alle von landschaftlich schönen Gebieten der Welt. Keiner von uns ist in einer Großstadt aufgewachsen. Berlin ist ohne Frage eine Metropole, aber es fühlt sich nicht so an. Berlin ist fast eher ein großes Dorf und wir mögen dieses Gefühl, was zusammen mit einer großen Vielfalt an Menschen, Lokalen und Aktivitäten kommt, was nur eine Großstadt anbieten kann. Berlin ist noch günstig im Vergleich zu anderen Hauptstädten der Welt und wir können in Berlin leben und Musiker sein, ohne nebenbei arbeiten zu müssen, um die Miete zu bezahlen. Berlin ermöglicht uns, Musiker zu sein.

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Marlene Resch

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